26 September 2012

Kurz notiert


  • Die bei MAF PNG vakanten Managementpositionen sind besetzt, wenn auch 2 von 5 erstmal nur befristet bis in 6 bzw. 12 Monaten. Bis dahin sind hoffentlich Leute gefunden, die auch längerfristig zur Verfügung stehen.
  • MAF PNG hat zzt. einiges zu kämpfen: schlechtes bzw. herausforderndes Flugwetter, kaputte Flugzeuge, Pilotenmangel. Da ist es nicht einfach, die Prioritäten richtig zu setzen, mit den Kunden zu kommunizieren und sich nicht unter Druck setzen zu lassen, weder im Management noch als Pilot.
  • Unser Seegepäck, welches wir über eine Schweizer Mission hierher geschickt haben, ist heile und unversehrt hier angekommen. Weihnachten im September ;o)
Zwischenlager im Pilotenraum in Mt. Hagen
  • Wewak hat mal wieder mit Stromausfällen zu kämpfen. Die Gefahr, dass unsere Tiefkühltruhen abtauen und evtl. Fleisch verdirbt ist vielleicht ärgerlich, aber bei weitem nichts im Vergleich zu dem, dass mangels Strom bzw. Ersatzgenerator im Krankenhaus manche Patienten nicht adäquat versorgt werden können und sterben.
  • Dieses Wochenende findet die jährliche MAF PNG Konferenz statt. Wir freuen uns auf die Gemeinschaft.
  • Danach verlässt uns Familie Köhler für ihren wohlverdienten Heimaturlaub.
  • Wir werden ab Mitte Oktober (16.10.- 7.11.) in Cairns/ Australien sein. Mathias wird MAF intern zum Instructor Pilot für den Sepik ausgebildet. Das bedeutet, dass Familie Axon allein in Wewak ist bzw. Wewak Base eine Woche ohne Pilot sein wird, weil Axons für eine Hochzeit mal schnell nach Sydney fliegen...
  • Landesweit arbeiten die Schüler auf ihre Examenszeit hin. Wir selbst werden – sofern das Wetter mitmacht – am 12.10. bei der Graduation der Oksapmin Highschool in Tekin dabei sein.

17 September 2012

Ein ganz normaler Sonntagnachmittag ?! ...


16.September 2012. Papua Neuguinea feiert den 37. Jahrestag seiner Unabhängigkeit. Hupkonzerte begleiten uns durch den Tag. Immer wieder fahren geschmückte Autos im Konvoi an unserem Haus vorbei. 
Mit Autokonvois die Unabhängigkeit feiern
Am Wewak Stadion war auch eine Veranstaltung. Wir haben es vorgezogen, daheim zu bleiben. Die Woche war anstrengend mit 6 Flugtagen für Mathias und dem ein oder anderen unvorhergesehenen Ereignis...

Sonntagnachmittag 3 Uhr. Wir haben gerade eine Runde Carcassonne auf unserer Veranda gespielt und einen Eiskaffee genossen. Und nun wollten wir eigentlich einen Strandspaziergang machen... Aber dann kam eine riesige Regenfront und wir haben den Wasserspielen auf unserm Compound von unserer Veranda aus zugeschaut...

Die Nachbarskinder haben Spaß
stiller Beobachter

Und dann kam Martin nach Hause. Er war fischen und das reichlich. Muss genial gewesen sein. 1,5 Meter Makrele!!! Aber die hat er den anderen überlassen und nur kleinere Exemplare mit nach Hause gebracht. Makrelen, Thunfische Gelbflossenfische. 

Toller Fang!
Gleich mal genauer das Maul untersuchen!
Ui, ist das ekelig!
Schrei mich nicht so an!

Ein Teil lag dann im Backofen und anschließend in unseren Mägen, teilweise liegen sie jetzt in der Tiefkühltruhe und teilweise hat er sie hier auf dem Compound verteilt. Und da seine Frau zurzeit auf einem Kurs in Cairns/Australien und er die Kinder hat, kochte Mandy noch Reis und Brokkoli und wir haben alle gemeinsam gegessen.
Montag bis Donnerstag wird Mandy auch Lea und Lars zur Aufsicht, zur Schule und zur Bespaßung haben während ihr Papa fliegt.
Mathias wird auch weg sein. Bis Mittwoch, wenn es dumm läuft bis Donnerstag... Der halbjährliche MAF interne Überprüfungsflug steht an.

Tja und nachdem die Fische vorläufig versorgt und bestaunt waren und als wir uns dann zum dritten Mal zum Spazieren aufmachen wollten, entdeckte Mathias im Vorbeigehen unter unserm Sofa einen kreisförmigen Dreckfleck. 

Da stimmt was nicht!

Holzwurm-Alarm!!! Leider schlimmer. White Ants, Termiten!
Ja, und nun haben wir die Holzlatte rausgesägt und die Viecher begutachtet und geknipst und dennoch sind da sicher noch welche im Sofa... Nun ja, es wird uns schon noch aushalten und nicht gleich übermorgen vollends zusammenkrachen.

Hier saß die Latte der Rückenlehne drin.
Und so sehen sie aus, die gefräßigen Weißen Ameisen.
Immer wieder was Neues... Der ganz normale Wahnsinn halt hier auf dem Missionsfeld. 

16 September 2012

Baumhaus


In der Mitte unseres Compounds steht ein ziemlich großer Baum. Dieser ist Heimat für allerlei weiteres Grünzeugs und Getier.


Hier eine kleine Auswahl. Leider wissen wir den Namen dieser Spezies nicht. Aber wer weiß, vielleicht verirrt sich ja ein Ornithologe auf unsere Seite und kann uns aufklären...


Als wir ankamen im März, brütete auch ein Adlerpärchen in der Baumkrone. Leider haben wir davon keine Fotos. 

Stammgäste – wahrsten Sinne des Wortes – sind auch diese grün-braunen Echsen. Sehr edle Tierchen, wie wir finden...



12 September 2012

Medizinpakete


In letzter Zeit besteht die Fracht im Flugzeug teilweise oft aus solcherlei Paketen. Nachschub für die lokalen Gesundheitsposten und kleinen Krankenstationen im Busch.

Lager am Hangar in Wewak
Jeder Landeplatz hat sein Frachtfach
Vergangene Woche hatte Mathias auch einen Flug, wo er eine Patientin aus einem kleinen Buschkrankenhaus zurück in ihr Dorf fliegen musste. Das Krankenhaus konnte ihr nicht mehr helfen und so ist sie zum Sterben zurück in ihr Dorf geflogen. 
Am rechten Bildrand sieht man eine Frau, die sich bereits mit Erde beschmiert hat. Das ist hierzulande oft ein Zeichen der Trauer.

Zurück im Dorf.

11 September 2012

Bombenstimmung


Mindestens genauso ärgerlich: wir hatten eine Flohinvasion im Haus und sind total zerbissen worden.
Mandy hat gestern deshalb 8 Bomben gezündet und einen Großputz veranstaltet.



Und zu allem Ärger kam die Hausmeri nicht. Warum auch immer. Und das nicht zum ersten Mal. Jetzt darf sie sich ärgern, denn diesen Minijob bei uns hat sie vergeigt.
Und auch hier wieder: Kritik üben ohne zu verletzten und böses Blut zu machen... Vermutlich wird es über Dritte laufen und die Botschaft schon mal angedeutet werden.

Ärgerlich!

Ihr wisst ja, dass wir gerne pinseln und so nach und nach unser Häuschen auf Vordermann bringen wollen. Jetzt dachten wir, die Fensterscheiben überlassen wir anderen.
Fensterscheiben sind hierzulande sogenannte Luvers, also Brettchen oder Glasscheiben mit 15 cm Breite und eben der Länge des einzelnen Fensters. Und dann hat so ein Fenster schnell mal 24 Luvers.
Vor zwei Jahren haben wir einen Großteil der Holzluvers schon in Glas getauscht. Das ist einfach heller. Aber die hölzernen haben durchaus ihre Berechtigung, denn sie reflektieren das Sonnenlicht und halten somit ein wenig der Hitze ab.
Dumm nur, dass diese Brettchen schimmeln oder eben auch teilweise die Farbe abbröselt.
Also, da dachten sich M&M, das gibt einen neuen Anstrich.

Nun heißt es aber erst einmal, dass die alte Farbe weg muss. Alles per Hand abzuschmirgeln ist nicht wirklich prickelnd und so haben wir die erste Ladung Brettchen zu einer kleinen Holzwerkstatt der EBC Gemeinde getragen. Und gleich auch nen Pott Farbe dazu. Wir dachten, dass gibt denen einen Auftrag und ein wenig Abwechslung, denn deren Hauptaufträge sind Särge und uns spart es Zeit.
Außerdem haben sie ein elektrisches Schleifgerät.
Tja, und nun hat Mandy die Tage die Brettchen frisch gestrichen abgeholt und konnte Zeitung lesen...

Frisch gestrichen!

Zu früh haben sie die Brettchen für uns verpackt und zwar, damit sie nicht zusammenkleben schön mit Zeitungspapier getrennt. Zu dumm nur, dass die Farbe tatsachlich noch nicht trocken genug war und nun überall Druckerschwärze auf den weißen Brettchen hängt.
Dem war weder mit Fensterputzmittel noch Chlor beizukommen. Am Ende hat Flugbenizin geholfen. Immerhin!
Leider war auch nicht wirklich sauber gestrichen worden und teilweise, durch das Aneinanderkleben der noch feuchten Brettchen hat sich schon die erste Farbe wieder gelöst...

Nacharbeit mit Avgas

Ärgerlich das ganze!
Nun streichen wir wieder selber und lassen nur die alte Farbschicht abschleifen.
Allerdings haben wir jetzt das Problem in der hiesigen Schamkultur Kritik zu üben an der Arbeit, die eben nicht unseren Qualitätsansprüchen gerecht wird...

09 September 2012

Trari Trara, die Post ist da!


Wenn Mathias oder Martin von einem Flug aus Mt. Hagen zurückkommen, ist es immer wieder spannend, ob sie Post dabei haben. Zeitschriften aus Deutschland, die wir oder liebe Freunde uns abonniert haben, Briefe, persönliche oder Gemeindebriefe inklusive Predigt-CDs oder sogar Päckchen. Einmal im halben Jahr machen wir eine Amazon-Bestellung oder manchmal bestellen wir Kleinigkeiten bei unsern Familien oder manchmal kommt ganz unverhofft was Nettes aus Deutschland hier an.
Und das sieht ganz unterschiedlich aus. Der Weg aus Europa hierher ist lang und so ein Brief oder Päckchen muss paar mal umgeladen werden. Und die, die das tun, tun das ganz gewiss nicht mit Samthandschuhen. Da ist es gut, wenn vorher auch in die Verpackung investiert wurde, v.a. bei Päckchen.
Sogar das verstärkte Klebeband von Amazon hat gelitten. Zum Glück kam bisher alles vollständig hier an.

Leicht beschädigtes Päckchen von Amazon

Deshalb die Bitte an euch, die ihr uns eine Freude machen wollt: Investiert auch bisschen was in eine gute Verpackung. Verklebt die Ecken und Kanten, am besten alles... Und möglichst wenig Luft verpacken. Besser ist, wenn alles schön kompakt verpackt ist und nicht im Karton rumwackelt.

Das nächste mal bitte besser die Ecken und Kanten abkleben.

Dann freuen wir uns, dass alles heile ankommt und ihr freut euch auch, wenn nichts verlustig geht. Weil lustig ist das eben nicht...

Und seid vorsichtig mit Schokolade! Klar, als Deutsche lieben wir Schokolade und Milka, Ritter Sport und Lindt und Co sind wirklich sehr sehr lecker, ebenso Mars, Snickers, Ferrero und Co und klar, würden wir uns über solch einen Brief freuen....

Lecker!

Aber, andere tun´s anscheinend auch. Hier gibt es zwei- oder vierbeinige Ratten, die auch gern Schokolade mögen. Abgesehen von der einen Tafel Rum-Trauben-Nuss.

Lecker! ... das fanden auch die Ratten ...

Und auch eher unvorteilhaft: Manchmal liegt die Post halt hierzulande irgendwo tage- oder wochenlang rum und ist Temperaturen von locker mal über 30ºC ausgesetzt. So kam z.B. ein lieb gemeinter Schokoladen-Adventskalender-Gruß hier nicht mehr ganz so appetitlich an... 
Dennoch, manchmal funktioniert´s und wir laben uns an deutschen Köstlichkeiten, die es dann auch noch durch die Quarantäne-Kontrolle geschafft haben. So wir die Tage... 
Wir konnten es ja kaum glauben, als wir die Aluminiumfolie des im Päckchen zuunterst gepackten etwas unförmigen Dingsda abgewickelt haben: selbst gebackene Nussecken, sogar mit Schokoladenecken. Nach gut drei Wochen Reisezeit noch ziemlich in Form und sehr geschmackvoll! Also ihr seht, es gibt auch Erfolgsstories!  ;o)

Nussecken aus Deutschland
Das Postsystem hier ist schon ein riesiger Frustpunkt, dass die Post nicht organisiert ist, Briefe und Päckchen total lädiert ankommen, teilweise angeknabbert von Ratten. Zumindest ist das bei Päckchen oft die Entschuldigung, wenngleich es zuweilen sehr intelligente Ratten sein müssen, die die Päckchen unserer Nachbarn anknabbern, Überraschungseier auspacken, die Schokolade essen, das Plastikspielzeug rausnehmen und die leere gelbe Eierform zurücklassen... Vermutlich sind es Ratten der Unterkategorie homo sapiens... Ziemlich traurig....
Eine befreundete Missionarin hat hier in Wewak mal nen Tag mitgeholfen, den Berg Päckchen zu sortieren und ach, welch ein Zufall, in dem Chaos gleich zwei für sich selbst gefunden, auf die sie schon lange gewartet hat... Sehr ermutigend...
Und umgekehrt verlangt die hiesige Post horrende Portogebühren. Da fragt man sich schon, welchen Service man da zahlt. 

08 September 2012

06 September 2012

Baumarkt-Freuden


Wir mussten mal wieder die Pinsel schwingen und erfreuen uns nun mittlerweile an einem frisch renovierten Bad.




Was weniger erfreulich ist, ist zuweilen die Qualität dessen, was man hierzulande im Baumarkt kaufen kann. Wir haben uns zur Feier des Tages (Mandy hatte Geburtstag...) eine kleine Glasablage gegönnt für umgerechnet ca. 25 Euronen. Leider taugte die An-die-Wand-Anschraub-und-Glasplatten-Haltevorrichtung nichts und ist unreparierbar gebrochen. Jetzt haben wir nur eine matte Glasscheibe und die hätten wir billiger haben können (1,50 Euro), wenn wir eine matte Glasscheibe, wie man sie hier zum Verglasen der Fenster braucht, gekauft hätten.
Ihr fragt nach Umtauschrecht und Garantie? So was gibts hier nicht. Leider. Die wissen schon ,warum. Manchmal wird man echt den Eindruck nicht los, dass all das, was unseren westlichen Ansprüchen nicht gerecht wird, hier landet. Sehr ärgerlich!
Jetzt will Mathias eine Zeichnung machen und vielleicht haben ja die Mechaniker in Mt. Hagen mal ein wenig Zeit, uns was zu basteln...

05 September 2012

Sing Sing und Mumu – Wiedereröffnung der Landebahn in April River

Letzte Woche Mittwoch sind wir alle, also Familie Köhler und wir beide, nach April River geflogen, um nach knapp fünf Jahren den dortigen Landeplatz wiederzueröffnen.
Wer unseren Juli-Flugschreiber gelesen hat, erinnert sich vielleicht an die Schilderungen von Gerhard Stamm, als er mit Mathias mal drüber geflogen ist, um den Fortschritt der Arbeit zu checken.
Ja, und nun endlich war es soweit. Die Leute aus Niksek, so heißt das Dorf ein Stück weiter flussaufwärts, haben ihren Landeplatz endlich wieder.
Wir haben erfahren, dass in den 70er Jahren die ersten Missionare im Dorf waren und damals der Landestreifen aus dem Busch gehauen wurde. Einmal wurde er auch komplett vom April Fluss überschwemmt und zerstört, genau wie das Dorf selbst. 
Es gibt eine kleine Gemeinde in Niksek, aber durch die Abgeschiedenheit magelt es an Möglichkeiten, dass sich Missionare mal eben schnell zu einem Besuch aufmachen oder Leute auch rauskommen, um Kurse zu besuchen. 
So haben wir uns gefreut, dass die ersten Fluganfragen genau diesem Zweck dienen sollen: Ende September wollen sechs Leute zu einer Gemeindekonferenz nach Brugam.
Und heute, eine Woche nach der Landebahnwiedereröffnung fliegt Mathias einen Missionar von New Tribes Mission nach April River, der weiter flussabwärts ein Dorf besuchen will, in dem NTM vor vielen Jahren auch eine Gemeindearbeit angefangen hat.

Hier ein paar Fotos von unserem AusFLUG: