28 Mai 2013

Eine Verknüpfung von Würstchen und Bibeln...


Mathias war vor kurzem mal wieder in Tekin. Glenda hatte eine Ladung Audio-Bibeln für einige ältere Leute im Dorf bestellt. Außerdem war Fracht für die Hochschule geladen und auch mal wieder tiefgekühlte Würstchen und Hühnchen, die Glenda an die Leute im Dorf verkauft. Ansonsten leben die Menschen nur von dem, was sie im Wald jagen. Fleisch bzw. Proteine sind Mangelware im Tekintal, dort oben im Hochland von PNG.
Das schrieb sie uns vor ein paar Tagen. Es ist so eine Freude, ihre Zeilen zu lesen und zu sehen, welch einen Unterschied es für die Menschen in Tekin macht, wenn das Flugzeug kommt und ihnen wertvolle Fracht bringt – für Leib, Seele und Geist.

Montag ist Markttag hier und tatsächlich ein anstrengender Tag für mich mit 6 x 40 Minuten Unterricht. In den Pausen kamen dann die alten Leute, um ihre Audio-Bibeln abzuholen. Wir verteilten sie und halfen ihnen, sie anzuschalten, so dass man dann alle sieben Audio-Bibeln auf einmal hören konnte. Es zog viel Aufmerksamkeit an. Es waren meist ältere Damen und sie alle waren erstaunt und erfreut. 

Stolze Besitzerin einer sprechenden Bibel

Es spielte sich alles außerhalb des Lehrerzimmer ab und die Schüler und auch Leute aus dem Dorf waren sehr beeindruckt, die alten Menschen mit ihren neuen Audio-Bibeln zu sehen. Die alten Damen strahlten richtig und umklammerten die Bibeln, drückten sie an die Brust, als ob sie befürchteten, dass, wenn die Bibel schon sprechen konnte, sie vielleicht auch in der Lage sei wegzurennen! 
Wir wollen den alten Frank bitten, den anderen Leuten beizubringen, wie man die Audio-Bibeln richtig benutzt. Heute morgen zeigten wir ihnen nur, wie man sie an- und ausschaltet. 

Die Leute hier fangen an Airvan Flüge von Wewak mit Würstchen und Bibeln zu verknüpfen. Sie hören das Flugzeug in der Platzrunde wenn sie in ihren Gärten sind und dann kommen sie am Nachmittag zur Station, um zu sehen, was das Flugzeug gebracht hat!
Danke auch für den Hochlandkaffee. Die erste Tasse habe ich schon gebraut! Und er ist absolut nicht zu vergleichen mit dem Nescafe Pulverkaffee! 
Ich habe auch ein paar Pakete von der Post bekommen; die müssen wohl Ludmer oder Jacob für mich abgeholt haben. Das war schön! 
Danke auch für das MAF Australien Magazin. Jeder liebte es, den Artikel von Old Frank zu sehen. Das Foto kam bemerkenswert klar. Old Frank werde ich es am Wochenende zeigen.

HIER geht es zum Bericht von Old Frank.

Eine Woche Flugalltag



Montag – Ins Wasser gefallen
Wegen stundenlangem Regen am Vormittag haben wir das Flugprogramm für diesen Tag gestrichen. Ich bin froh und erledige Papierarbeit von letzter Woche.

Dienstag – Medevac von Lumi
Eine Frau mit Nachgeburtsschwierigkeiten muss dringend nach Vanimo ins Krankenhaus. Ich muss mein Programm ändern und eine Landung streichen, damit das möglich wird. In Vanimo wartet schon ein Ärzteteam und ein Krankenwagen auf die Frau. 

Mittwoch – Zweimal Malaumanda
Eric Hedeen ist seit einigen Jahren Missionar von New Tribes Mission in Malaumanda. Dort übersetzt er die Bibel in die einheimische Stammessprache. Weil NTM seit Mitte Mai keinen Piloten im Sepik hat, fliegen wir für Eric und NTM. Heute hatte ich ca. 380kg Lebensmittel und sonstige Güter für Eric und seine Familie an Bord. Der Traktor mit Anhänger ist das einzige Fahrzeug im Dorf. 


Danach habe ich noch einheimische Passagiere von Wewak für das Dorf. Beim zweiten Flug nach Malaumanda muss ich wegen schlechtem Wetter eine andere Route fliegen. Der direkte Weg von Wewak nach Malaumanda war durch Wolken versperrt. Der Landeplatz von Malaumanda liegt 700m über dem Meer In einem Tal im Hochgebirge von PNG.

Donnerstag – Auf ins Hochland
Endlich wieder ein normales Wewak-Programm. Gefrorene Hühnchen nach Okisai, ein Medevac aus Yatoam für Oksapmin und Passagiere von Okisai nach Telefomin. Auf dem Rückflug nach Wewak hole ich einen Medevac aus Sino ab. 



Die Frau ist an einer seltenen Nervenkrankheut erkrankt und kann ihren Kopf nicht ruhig halten. Sie muss regelmäßig ins Krankenhaus in Wewak für bestimmte Eingriffe, die ihre Krankheit erträglicher machen. Leider gibt es kein Heilmittel. Ihr Mann stützt sie und sorgt für sie. Kelly, ein Missionar von NTM und zzt. Stationsleiter in Wewak, kümmert sich ebenfalls um das Ehepaar aus Sino und fährt sie mit seinem Auto ins Krankenhaus.
Mit 6.2 Flugstunden und 11 Arbeitsstunden mein längster Tag diese Woche.

Freitag – Wochenende!!!
Ich habe das monatliche Flugstun-denlimit von 80 Stunden fast erreicht. Es sind nur noch 4 Stunden übrig, die ich nächste Woche für einen wichtigen NTM Flug brauche. Für mich bedeutet das, nächste Woche Büroarbeit – und Ausruhen!

20 Mai 2013

Rumginae Hospital


Rumginae ist eine der Außenstationen von MAF in der Western Provinz. Zurzeit ist dort eine Schweizer Familie stationiert (HIER geht es zu deren Blog). Bald bekommen sie Verstärkung von einem Australischen Ehepaar. PRaise the Lord!



Das Besondere an Rumginae: Hier gibt es ein großes Buschkrankenhaus, was wirklich eine wertvolle und hervorragende Arbeit leistet. Oft genug wird das MAF Flugzeug hier zum Ambulanzflugzeug. Und das für ein Einzugsgebiet größer als Süddeutschland! HIER die Webseite vom Krankenhaus.


19 Mai 2013

Friedliche Proteste und die Not im Land


Diese Woche Mittwoch gab es landesweit Protestmärsche gegen die Gewalt gegen Frauen. Auch in Wewak sind einige hundert Leute auf die Straße gegangen, die meisten schwarz angezogen.
Die Presse ist voll von verschiedenen Aktionen und Reaktionen an diesem Tag. Die Regierung ist dabei, schärfere Gesetze durchzubringen, u.a. die Durchsetzung der Todesstrafe. Das mag vielleicht kulturell gerechtfertigt sein, aber widerspricht doch sehr ethischen und biblischen Handeln. 
Ein Politiker gab den Frauen die Schuld an der Gewalt – sie sollen halt Röcke tragen und ihre Knie bedecken, damit die Männer nicht auf dumme Gedanken kommen... Ob das hilft?!
Am gleichen Tag des National Haus Krai sind DIE drei Schwerstverbrecher von PNG aus dem Gefängnis in Port Moresby ausgebrochen und mit ihnen noch mal ca. 30. Am hellichten Tag!
Mandy war beim Einkaufen. Ihre Kassierin war abgelenkt – eine Frau kam vorbei und schob kurz die Kapuze nach hinten: Ein riesiges Pflaster klebte auf der Stirn. Ihr Bruder habe sie mit einem Stock geschlagen und mit dem Buschmesser verletzt. Er stand unter dem Einfluss von Drogen und Alkohol.
Zuvor besuchte sie noch Rebekka, deren eigener Sohn ihr Haus vor einigen Wochen auch im Suff abgebrannt hat. Sie ist nach wie vor traurig, war mittlerweile mal wieder dort, hat mit ihrem Sohn geredet, ihm gesagt, dass sie ihm vergibt. Aber es reicht eben nicht, – typisch PNG – nur beschämt ein paar Worte der Entschuldigen zu murmeln, wenn nicht wirklich Versöhnung stattfindet. Er will seine Mutter nicht mehr neben sich wohnen haben.
Nur wirkliche Versöhnung und Umkehr zu einem gnädigen Gott kann PNG helfen, solche Greueltaten in Zukunft zu verhindern. Bitte bleibt treu im Beten für diese Land!

11 Mai 2013

Den Tod 80-mal mehr vor Augen


Medevac einer hochschwangeren Frau
aus Oksapmin nach Wewak vergangenen Dienstag

Bei medizinischen Notfallflügen, kurz Medevacs, sind es oftmals Frauen mit Geburtsschwierigkeiten, die in städtische Krankenhäuser geflogen werden.  
Ein Zitat des australischen Außenministers Bob Carr von seinem Staatsbesuch am vergangenen Wochenende verdeutlicht die Not der Frauen: „Es ist nicht akzeptierbar, dass eine Frau in Papua Neuguinea 80 mal mehr in der Gefahr steht an Geburtskomplikationen zu sterben als eine Frau in Australien – vor allem, wenn die Ursachen eigentlich vermeidbar wären.“ Er versprach weiterhin, „dass Australien in Zusammenarbeit mit der Regierung von PNG daran arbeitet, die Gesundheit von Müttern und deren Babies durch unsere Hilfsprogramme zu verbessern.“

08 Mai 2013

Humor ist, wenn man trotzdem lacht


Mathias war mit dem Flugzeug unterwegs. Mandy kam für Computernachhilfe an die Base. Vor dem MAF Gelände strahlten schon von weitem kleine orangene Männchen. Ein Bautrupp!
Das Wewak-Flugplatzgelände wird komplett eingezäunt. Alles eine Frage der Sicherheit. Oft genug beobachten die landenden Piloten Menschen rechts und links der Landebahn. Es ist halt kürzer zur Hauptstraße hin als ganz außen herum zu laufen... Das wird nun bald ein Ende haben. Hin und wieder wurde die Landebahn auch als Kampfarena genutzt. Wo hat man denn sonst so eine schöne übersichtliche Fläche, um irgendwelche Stammesstreitigkeiten auszutragen?...

Beim Näherkommen allerdings verwunderte ich mich. Da wird ja der komplette MAF Frachtanlieferungsbereich eingezäunt! Ebenso der Eingang für die Passagiere. Ich sage den Bauarbeitern besser mal, dass sie langsam machen, sonst haben sie u.U. die doppelte Arbeit. Sie haben mein Anliegen schon verstanden, aber sie machen ja auch nur, was man ihnen sagt – ohne zu hinterfragen, natürlich. Also mache ich mich auf, jemand Verantwortlichen Im Büro des Flughafens zu finden. Logisch: Keiner da, auch keiner, der mir eine Telefonnummer geben kann, um den Chef des Unternehmens zu erreichen.
Was nun? Besser mal in Mt. Hagen bei MAF Bescheid geben. Unser Building- und Maintenance-Manager ist sicher auch ganz interessiert an dem, was hier vor sich geht. Ein paar Fotos schicke ich ihm am Nachmittag nach.

Doppelter Zaun – direkt vorm Cargo-Gate...

Blick nach draußen vom MAF Lager

Mittlerweile sind dennoch alle Pfosten einzementiert, die Stahlzaunlatten allerdings fehlen. Emails, Gelände- und Bauszeichnungen wurden ausgetauscht. Die Baufirma hat sich entschuldigt und wird nun alles so machen, dass MAF in Zukunft keine Einschränkungen hinnehmen oder baulichen Veränderungen vornehmen muss.

Als Mathias gestern in Mt. Hagen war und ein paar Leute vom MAF Management getroffen haben, meinten sie, dass sie alle erstmal herzhaft gelacht haben, als sie die Fotos gesehen haben. Anders kann man mit dem ständigen Frust hier sonst nur schwer klar kommen....

Haupteingang für MAF Mitarbeiter und Spritlieferungen

06 Mai 2013

Aufstand gegen die Gewalt




Leider gab es einige heftige und äußerst unangenehme Ereignisse während des letzten Monats. In Mount Hagen wurde ein Anschlag auf einen australischen Geschäftsmann verübt, der allerdings gerade außer Landes war. Aber ein Freund, der zzt. das Haus hütete  und der mit einigen Bauarbeiten half, wurde an dessen Stelle erschossen und kaltblütig ermordet. Eine philippinische Frau, die auch für den Geschäftsmann arbeitete und im gleichen Haus lebte, wurde von der Gruppe Eindringlinge reihenweise vergewaltigt, nachdem die Täter auch in ihre Wohnung einbrachen.

In einem anderen Vorfall wurde eine US-amerikanische Biologin auf der Insel 
Karkar ebenso von einer Gruppe Männer vergewaltigt, nachdem ihr Mann und ein einheimischer Begleiter zuvor entkleidet und gefesselt wurden. Ein Angriff wie dieser in einer so abgelegenen Gegend ist ungewöhnlich.

Ein anderer Vorfall zeigt auch, in welcher Zwickmühle die Einheimischen sind, wenn sich die Gewalt in ihren Familien ereignet. Ein MAF Kollege aus Mt. Hagen schrieb kürzlich in Facebook: 
Ich bin traurig über die "Bestie", gegen die unser Wachmann zzt zu kämpfen hat. Seine Schwester wurde von ihrem eigenen Ehemann mit einer Machete verletzt. Dieser schaffte es, ihre beiden Achillessehnen damit zu durchtrennen! Sie ist im Krankenhaus hier in Hagen, während ihre Familie (Brüder und Männer des Dorfes) debattieren, das Beste (gemeint ist „das Lukrativste“) aus dieser Aktion herauszuholen. Das Problem ist, dass, wenn sie ihn bei der Polizei anzeigen, wird er eine Tracht Prügel bekommen und Gefängnis müssen - aber sie werden nicht die 12.000 Kina Bargeld und Dutzende von Schweinen als Entschädigung bekommen. Außerdem, wenn ihn im Gefängnis irgendetwas zustoßen sollte, dann haben sie wiederum eine Entschädigung  an seine Familie zu zahlen. Wo ist die Gerechtigkeit hier? Wo ist Gnade? Meine Güte! Unser armer Wachmann weiß, was zu tun ist!

Diese sowie einige andere schwerwiegende Vorfälle haben gezeigt, dass das Ausmaß der Gewalt und des Bösen hier derzeit über das, was "normal" ist, steigt. 
Die einzige positive Sache ist, dass die internationale Besorgnis und Verurteilung die Regierung dazu treibt, schärfere Maßnahmen zu ergreifen.


Am 15. Mai findet ein öffentlicher Trauertag statt, organisiert von einigen Frauenverbänden aufgrund der Vorfälle in den vergangenen Wochen. Trauern gehört hier in PNG zur Kultur dazu. Unsereins hat oft den Eindruck, dass Toten mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird als den Lebenden, wenn man sieht, in welchen Konvois die Menschen bei Trauerfällen unterwegs sind und wie teilweise auch dann das öffentliche Leben still steht. Oftmals alles aus Angst, dass man dem Geist des Verstorbenen einfach nicht gegen sich selbst schlecht stimmen will, also schreit man am lautesten. Außerdem gibt es viel zu essen. 

Auch ihr könnt einen Beitrag leisten: 
  • Bitte betet für die Opfer und Familien dieser schrecklichen Verbrechen.
  • Betet, dass die Verbrecher gefangen und verurteilt werden. Insbesondere betet dafür, dass sie nicht von ihren Familienverbänden und Clans geschützt werden.
  • Betet, dass die Aktionen der Regierung positiv sein werden, gut durchdacht und effektiv
  • Betet, dass die Polizei auch ermittelt und faire Maßnahmen ergreift, um die Verantwortlichen zu fangen.
  • Betet, dass MAF Mitarbeiter (sowohl unsere Einheimischen wie wir Internationalen) als Folge dieser Verbrechen nicht eingeschüchtert werden und wir weiterhin im Vertrauen auf unseren großen Gott treu unseren Dienst tun. 

02 Mai 2013

Medevac in Etappen

Das aktuelle Ereignis liegt zwar schon mehr als ein halbes Jahr zurück, aber endlich komme ich dazu, die komplette Geschichte aufzuschreiben...

Es war ein typischer Hochlandflugtag von Wewak aus am 4. Oktober 2012. Am Nachmittag, als Mathias nach Sumwari kam, erwartete ihn dort u.a. ein junger Mann mit einem Verband am rechten Fußgelenk. Er sollte nach April River geflogen werden. Im Dorf Niksek, 30 Minuten Fußmarsch vom Flugplatz entfernt gab es einen besser ausgestatteten Gesundheitsposten und eine Krankenschwester, die sich des Verletzten annehmen sollte.

Gabriel in Sumwari

Mathias fand heraus, dass sich Gabriel beim Holzfällen verletzt hatte, sich vielleicht sogar aus Versehen mit der Axt in den Fuß gehackt hatte. Autsch! Wäre es da nicht besser gewesen, Gabriel nach Wewak ins Krankenhaus zu fliegen? Nun ja, die Entscheidung lag bei den Dorfleuten und die waren mit April River zufrieden. Vielleicht ja auch aus Kostengründen. Und von April River bzw. Niksek kann man, wenn wieder alles in Ordnung ist, der Fuß geheilt ist, notfalls auch zu Fuß laufen. Ein strammer Tagesmarsch.

Am 9. Oktober flieg Mathias Glass Gerhard und Brigitte Stamm, Missionare der Liebenzeller Mission, für ein Versöhnungsfest nach Niksek. 

Landeplatz April River

Bei ihrem letzten Besuch gab es einige Unannehmlichkeiten und Gerhard forderte eine entsprechende Entschuldigung nach Niksek-Art von Seiten der Dorfleute, wenn sie wollten, dass weiterhin Missionare für Kurse und Besuchsdienste nach Niksek kommen sollen.
Das Dorf tat sein Bestes und veranstaltete ein großes Mumu, es gab viele Aussprachen, Schuldeingeständnisse und Versöhnungsworte.

Mumu –
Kochen im Erdloch oder Erdhaufen mit heißen Steinen

Ein Schwein ist Pflicht!
Im Hintergrund ein traditionelles Niksek-Haus,
extra für Gerhard und Brigitte als Gasthaus gebaut.

Im Gottesdienst kommen viele zu Wort.


Drei Tage später, am 12. Oktober landete Mathias dann schon wieder auf dem Landestreifen am April River, um drei Passagiere nach Wewak mitzunehmen: Ehepaar Stamm sowie Gabriel, den jungen Mann mit der Fußverletzung. Denn auch die Krankenschwester in Niksek konnte nicht viel für ihn tun. Die Verletzung war schon zu alt und sehr entzündet, als dass man sie dort hätte nähen können. 

Gabriel wurde zum Flugplatz getragen.

Überhaupt kann man nur spekulieren, wann sich der Unfall ereignete und wie Gabriel zum Flugzeug kam. Er stammt aus Dau. Dau liegt wie Sumwari am Wario-Fluss, allerdings ein gutes Stück weiter stromabwärts. Der Wario war zu dieser Zeit ein reißender Fluss und nur mit einem Motor-Kanu zu bewältigen. Also musste erst einmal die Nachricht nach Sumwari, dass es in Dau einen Verletzten gibt. Dann musste dieser mit dem Kanu abgeholt und nach Sumwari gebracht werden und dann per Funk ein MAF-Flugzeug angefordert werden. Da vergehen einige Tage!
In Dau weiß man um die eigene Abgeschiedenheit von schneller Hilfe im Notfall. Man ist schon eine Weile dabei, einen Landestreifen zu bauen. 

Papierarbeit am Flugplatz April River

So kam Gabriel über einige Umwege mit einem zweiten MAF Flug nach Wewak ins Krankenhaus. Verwunderlich war, dass Gabriel eigentlich nicht leidend aussah, wobei die Wunde absolut kein schöner Anblick war und sicher sehr schmerzhaft war.

Endlich in Wewak: Warten auf den Krankenwagen. 

Brigitte besuchte ihn regelmäßig im Krankenhaus und brachte ihm Essen, da er sonst keine Wantoks hatte, die nach ihm schauten. Man reinigte die Wunde und nähte sie. Einige Zeit später konnte Gabriel entlassen werden und machte sich allerdings per PMV Truck und Kanu auf den Weg zurück in sein Heimatdorf.