Da Mathias heute jedoch fliegt, ist Mandy mit zum Markt. Und heim kam sie mit 2 Taschen leckerer Bio-Produkte. Kennt ihr alles, was auf dem Foto zu sehen ist?
Das Rote sind übrigens keine Rettiche, sondern eine Art der vielen Süßkartoffeln, die es hierzulande gibt und die auch das Grundnahrungsmittel für viele Einheimische sind.
Drei Sachen jedoch haben sich aufs Foto geschummelt: die Avocado stammt vom Baum des benachbarten MAF-Hauses, die Kokosnüsse kommen von Wewak und waren ein Geschenk unserer Schweizer Gastgeber der letzten Nacht und die orangenen Bananen hat Mathias gestern in einem Buschdorf geschenkt bekommen, als sie dort mehrmals Baumaterial für eine neue Gesundheitsbasis, die von der australischen Regierung finanziert wird, eingeflogen haben.
Der Rest stammt vom Markteinkauf heute morgen und kostete zusammen 17,20 Kina. Kina ist das Tok Pisin Wort für Muschel. Muscheln waren nämlich früher das Zahlungsmittel in PNG. Heutzutage schmücken sich v.a. in den Küstengebieten viele mit Muschelketten oder aber Muschelketten und dergleichen werden als Brautpreis gezahlt und sind nach wie vor noch einiges Wert, v.a. größere Exemplare. Der Euro-Kina-Kurs liegt etwa bei 1:4. Aber für das gleiche Geld hätten wir auch 3 Tetrapack Milch kaufen können. So rechnet sich vieles wieder eben und wir haben hier ähnliche Lebenshaltungskosten wie in Deutschland.
2 Kilo Philadelphia Frischkäse kosteten uns gestern 49 Kina. Das war ein Sonderangebot. Normalerweise kostet es 20 Kina mehr, aber da das Haltbarkeitsdatum schon ein paar Tage abgelaufen war... Und als sparsame Haushalter schlagen wir da natürlich zu, zumal es außerdem eine Rarität im Kühlregal eines Ladens hier ist. Diese Dinge erfährt man, wenn man sich mit anderen, schon länger im Land lebenden MAF-Ladys unterhält oder mit ihnen shoppen geht. Manchmal gibt es hier Dinge entweder als Großpackung oder gar nicht ...
Aber was fängt man mit 2 Kilo Frischkäse an? Von den MAF-Ladys gabs natürlich gleich einige Frischkäsekuchenrezepte hinterher geliefert. So war Mandy heute fleißig in der Küche zugange und hat gebacken. Da wir aber nicht alle Zutaten im Haus hatten, musste etwas improvisiert werden: anstatt Rahm hat sie´s mal mit Vanillepudding probiert. Schon weniger Fett! :o)
Und an alle backfreudigen Hausfrauen und -männer unter euch: Wisst ihr, wie man Mürbeteig, ohne dass er auf der Tischplatte oder am Wellholz kleben bleibt, ausrollt? – ... Man lege eine Lage Frischhaltefolie auf den Tisch, in die Mitte den Teig und eine weitere Lage Folie obendrüber. Das funktioniert tatsächlich. Mandy war ganz begeistert von diesem Tipp, der bei einem der Rezepte stand. Und auf einmal wussten wir auch, warum wir in unserer Küchenausstattung eine 50 cm breite und 10 cm dicke Rolle Frischhaltefolie hatten ...
Auch Mehl kaufen wir im Großpack, 2,5 Kilo im Sack – und das ist noch einer der kleinen Säcke, da wir momentan noch keine größeren und dichten Aufbewahrungsbehälter haben; die kommen erst mit unseren Tonnen ...
Da es hier nur fluffiges Toastbrot gibt, ist man als brotverwöhnter Deutscher darauf angewiesen, sein Brot oder sonstiges aus der deutschen Bäckertheke selbst zu backen. Neben dem normalen Weißmehl gibt es noch eine Art Vollkornmehl – aber viel ist da auch nicht drin... wahrscheinlich ist´s bloß gröber gemahlen. Leider sind Sonnenblumenkerne oder Sesam sehr teuer. Haferflocken sind schon günstiger zu haben. Andere Körner haben wir bislang noch nicht entdeckt, um unser eigenes Brot gesünder und körniger zu backen. Morgen gibts dann auch unsern ersten fluffigen und selbstgebackenen Hefezopf zum Frühstück, zwar mit Rosinen aber ohne Hagelzucker oder Mandelplättchen, denn das gibts hier auch nicht ...
Ja, auch wenn es manches Gewohnte hierzulande nicht gibt, man manches improvisieren muss, gehts uns gut und wir können uns gesund ernähren. Und wer´s nicht glaubt, der ist herzlich eingeladen, sich davon zu überzeugen und vorbeizukommen!
1 Kommentar:
Waaaahnsinn!! Was für ein tolles Foto! Wenn Ihr gestattet, so hänge ich es mir als Ausdruck ins Büro.
Übrigens, das mit dem Vorbeikommen könnte ich durchaus ernst nehmen. Ich denke, meine Tochter, die letztes Jahr nicht mitkommen konnte, würde sich sehr dafür interessieren.
Gruss
Lupo
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