Donnerstagmorgen. Die Mechaniker haben sich das Starterproblem angeschaut, aber leider nichts gefunden. Alles ok. Na dann...
Unser Passagier für Iropena |
Unser Passagier für Iropena ist ein älterer Herr, der den dortigen Gesundheitsposten betreut. Da Mathias keine Wettermeldungen per Funk erhält, es in Richtung unserer Flugroute doch recht dicht bewölkt ausschaut, fragt er vorher schon mal nach, was dem Mann lieber ist: Zurück nach Mt. Hagen oder zum Nachbarflugplatz nach Yenkis, falls eine Landung in Iropena nicht möglich ist. „Mi sik long Hagen“, antwortet der Mann, „Ich habe genug von Mt. Hagen“. Yenkis ist also die Alternative.
Wir starten. Die Wolken werden dichter. Das Yenkistal ist komplett dicht. Wir fliegen einen Umweg nach Iropena. Aber genau über und um den Landeplatz sind dicke Wolken. Wir fliegen zwischen ihnen durch. Mathias registriert die Wolkenbewegung, hat Hoffnung, rechnet. Wie lange können wir kreisen, um noch genügend Sprit zu haben für die Alternativlandung in Yenkis und einen Rückflug nach Mt. Hagen? Er gibt uns 20 Minuten. Wir kreisen dreimal im offenen Tal neben dem Landeplatz, der auf einem ansteigenden Bergrücken liegt.
Iropena |
Wir wechseln die Seite, versuchen es aus der anderen Richtung. Mathias ist optimistisch, startet den Landeanflug. Aber wir sind zu schräg, er muss abbrechen. Noch eine Ehrenrunde. Wir sind schon 30 Minuten über dem Platz. Zweiter, aber letzter Versuch. Die Wolken sind genau im Anflug, sodass Mathias keinen Orientierungspunkt findet. Also erneut durchstarten und abdrehen. Wir fliegen nach Yenkis. Das Tal ist offen. Der Landeplatz frei.
Im Landeanflug auf Yenkis |
Wir landen. Mathias lädt aus. Mandy macht Fotos. Der MAF-Agent ist nicht da. Der Leiter der örtlichen Schule wird Mathias Kommunikationspartner. Nach Iropena zu laufen bedeutet mindesten zwei Tagesmärsche. Das Gepäck kann unmöglich von den Dorfleuten dort hin getragen werden. Was jetzt? Tja, der Mann hatte so entschieden...
Das passiert oft, dass Einheimische die Folgen ihrer Entscheidungen erst zu spät wirklich realisieren. Mathias findet auch ernste Worte, dass es nachlässig ist, wenn keiner Wettermeldungen nach Mt. Hagen funkt und Flugzeuge eben umsonst fliegen, umdrehen müssen. So gibt es dann am Ende Probleme auf beiden Seiten und jeder muss mit den Konsequenzen leben.
Fracht des Gesundheitsmitarbeiters |
Das passiert oft, dass Einheimische die Folgen ihrer Entscheidungen erst zu spät wirklich realisieren. Mathias findet auch ernste Worte, dass es nachlässig ist, wenn keiner Wettermeldungen nach Mt. Hagen funkt und Flugzeuge eben umsonst fliegen, umdrehen müssen. So gibt es dann am Ende Probleme auf beiden Seiten und jeder muss mit den Konsequenzen leben.
In Yenkis |
Fotos sind immer interessant... und Fotografen auch :o) |
Mathias verspricht, auf dem zweiten Flug nach Wewak noch einen Anflug zu versuchen, aber merkt zu spät, dass dies wegen der 11:30 Uhr Landebeschränkungen nicht umsetzbar ist.
Leider erreicht Mathias per Funk weder die Base in Wewak noch in Mt. Hagen für Wettermeldungen und weitere Fluginformationen. Nun denn. Wir fliegen zurück nach Mt. Hagen.
Dort wird nochmals aufgetankt.
Außerdem ist Mathias eine Diskrepanz zwischen dem manuellen und dem elektronischen Instrument für die Zylinderkopftemperatur aufgefallen und informiert die Mechaniker.
Auftanken in Mt. Hagen. Bert überprüft das Zylinderkopfmessinstrument. |
Zufällig findet sich auch eine Passagierin für Wewak. Sie erzählt uns später, dass sie im gebet den Eindruck hatte, einfach bereit zu sein für einen Flug nach Wewak. Sie ist die Frauenbeauftragte der Hochlandregion der Christlichen Brüdergemeinde und kommende Woche sind einige wichtige Besprechungstermine in Wewak. Tja, und sie war fertig zum Abflug und glücklich, noch ein paar weitere Landeplätze im Sepik zu sehen.
Gepäck wiegen in Sangera |
Unser nächstes Ziel heißt Sangera. Hier wartet eine Frau mit viel Gepäck. Sie will in das nur 7 Flugminuten entfernte Tinboli. Zu viel Gepäck. Zwei Kisten müssen zurückbleiben. Mathias wiegt alles nach. An Bord des Flugzeuges ist für solche Zwecke eine Personenwaage.
Der MAF-Agent schenkt uns zwei Wassermelonen. Zwei weitere verschwinden ungewogen noch im Pod (unterer Frachtraum) des Flugzeuges...
Sicherheitsbelehrung |
Nachdem Mathias der Frau die Sicherheitseinweisung gegeben hat, fängt es an zu schütten. Die Einheimischen flüchten sich unter Häuser, Regenschirme oder die Flügel des Flugzeugs.
Regenschutz unterm Flügel |
Wir warten. In ein paar Minuten sollten wir starten können. Auf dem Flug haben wir schon mehrere solcher lokalen Regenschauer gesehen.
Ein lokaler Regenschauer |
Die Landebahn ist nass. Wir sehen die Rollspuren im Gras. Clear Prop! Die Maschine startet nicht. Ein typisches Flachlandproblem? Konnten die Mechaniker deshalb nichts finden? Mt. Hagen liegt im Hochland... Im dritten Versuch startet die Maschine.
Wir brauchen fast die gesamte Länge der Landebahn. Mandy hat schon nicht mehr dran geglaubt, dass wir noch abheben...
Weiter gehts nach Tinboli. Dort laden wir aus. Auch die Kiste mit den Gockels ;o)
Der Gockelkoffer ;o) |
Mathias kennt den zusteigenden Passagier bereits. Er hatte ihn eine Woche vorher nach Tinboli geflogen. Seine Missions: den Platz und Gebäudemaße für eine neue Highschool (ab Klassenstufe 9...) abzustecken und sicher noch das ein oder andere mehr mit den Dorfbewohnern für den Schulneubau zu besprechen.
Passagierwechsel in Tinboli |
Gegen 16 Uhr landen wir endlich in Wewak. Es ist immer wieder schön, die faszinierende Küstenlinie von Wewak aus der Luft zu sehen und zu wissen, bald sind wir wieder daheim.
Gelandet in Wewak |
Aber bevor wir zum Compound fahren, muss Mathias erst noch den ganzen Papierkram für den heutigen Flugtag bewältigen...
Papierarbeit |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen