25 Oktober 2012

Grüße aus Tekin



Dear Mathias and Mandy,
I think you can see that the students enjoyed the cake!!!!  You made a really smart job of it!
Blessings   Glenda

Dieses Foto erhielten wir die Tage aus Tekin. Was es damit auf sich hat, könnt ihr hier nachlasen.

23 Oktober 2012

Unter den Steinzeitmenschen in Papua Neuguinea

Der holländische Missionar Jacques Teeuwen reiste in den 1950-er Jahren als Missionar mit seiner jungen Familie nach Papua Neuguinea.

In einem Vortrag auf der Jugendmissionskonferenz 2010 erzählt er, wie es dazu kam, dass er eine Arbeit unter den Kannibalen Papua Neuguineas angefangen hat und was er dabei erlebt hat. Er hat eine tolle Art zu berichten, es macht Spaß ihm zuzuhören und man erfährt viel über die Ureinwohner tief im Dschungel von Papua Neuguinea und wie die Gute Nachricht von Jesus Christus ein kriegerisches Volk verändert.
Hier nachzuhören.
Auch ein Buch hat er über seine Erfahrungen in PNG geschrieben: „Das Geheimnis von Nabelan Kabelan“.

Ready for Take off - Fertig zum Abheben

Habt ihr gewusst, dass MAF Papua Neuguinea die einzige Flugschule im Land unterhält? Sie nennt sich ATC, Aviation Training Centre und befindet sich in Mt. Hagen.

Vanessa Nagul ­, sie kommt aus Port Moresby, der Hauptstadt von PNG, hat vor kurzem ihre Berufspilotenlizenz erhalten. Mit großer Freude, versteht sich!

Vanessa
Vanessa wollte eigentlich Stewardess werden, aber einer ihrer Cousins meinte, sie solle besser Pilotin werden. Diese Herausforderung hat sie nicht mehr losgelassen. Auch wenn sie die theoretischen Ausbildungsteile sehr schwierig fand, war sie motiviert dran zu bleiben, weil sie sehen konnte, was MAF für einen Unterschied macht in den abgelegenen Teilen ihres Landes.
Das ATC ist derzeit die einzige Flugschule in Papua Neuguinea und hat ebenso schon viele Papua-Neuguineische Flugzeugmechaniker ausgebildet . Auch wenn MAF versucht Leute auszubilden, die später innerhalb der eigenen Organisation tätig sind, bietet die Ausbildung Hoffnung und Chance in einem Land, wo die Arbeitslosigkeit sehr hoch ist.
Zurzeit ist das ATC für vier bis fünf Studenten in der Pilotenausbildung limitiert. „Wenn wir ein weiteres Flugzeug hätten, könnten wir sofort drei weitere Studenten zulassen“, erklärt Fluglehrer Rick Velvin. „Und wen noch ein weiterer Fluglehrer da wäre noch mehr.“
Originalbeitrag hier 


Rick und Vanessa

Wenn wir durch Mt. Hagen kommen und die jungen Nachwuchspiloten an ihren Rechnern studieren sehen oder wenn sie zu Alleinflügen aufbrechen, ist das immer eine wahre Freude. Sie sind so motiviert und ehrgeizig und so stolz, wenn wieder ein Meilenstein in der Ausbildung erreicht ist.

Leider dauert die Ausbildung auch sehr lang. Oftmals aus finanziellen Gründen. Wie überall auf der Welt kostet eine Ausbildung zum Piloten nun einmal etwas mehr als ein Taschengeld. MAF hilft. Zuweilen gibt es auch Patenschaften zu anderen kommerziellen kleinen Fluggesellschaften im Land, die die Ausbildung bei MAF sehr sehr schätzen und jungen Papua Neuguineern diesen Weg mitfinanzieren und anschließend einen Arbeitsplatz zur Verfügung stellen.  

Rick berichtete kürzlich auf der MAF Konferenz aus dem ATC und es war wirklich eine Freunde, seine Begeisterung herauszuhören und abzuspüren, mit welcher Motivation er diesen wertvollen Dienst tut, die nächste Generation auszubilden und sie auch zu prägen, sich für die Menschen in ihre Land und in der Liebe zu Gott einzusetzen.
Bitte betet für diese Arbeit!

19 Oktober 2012

Auf Augenhöhe mit den Baumwipfeln

Haus in Niksek, Foto von G. Stamm

So lebten manche Dorfgemeinschaften im Busch von Papua Neuguinea. Vor allem zu Zeiten, in denen es an der Tagesordnung war, mit den Nachbardörfern im Streit zu leben. Solche Hochhäuser waren ein guter Ausguck und ein guter Schutz vor den Feinden.
Heutzutage bzw. Dank vieler Missionare, die sich für Versöhnung und Neuanfang zwischen den verschiedenen Volksgruppen stark gemacht haben, sind diese Hochhausfestungen zu normalen Wohnhäusern geworden.
Dieses hier allerdings ist ein Gästehaus im Dorf Niksek. Unsere Freunde, Missionare der Liebenzeller Mission, hatten vor kurzem die Ehre, in dieser Höhenluft zwei Nächte zu schlafen, Gäste zu empfangen, seelsorgerliche Gespräche zu führen. Sie kamen schwer beeindruckt zurück von diesem Wunderwerk der Konstruktion aus unzähligen fingerdicken bzw. -dünnen Hölzern...

Auch wir haben zur Zeit eine Aussicht über die Baumwipfel hinweg. Wir sind zzt. in Cairns, Australien.

Blick von unserem Apartment

Mathias macht einen MAF-internen Kurs um in Zukunft vom rechten Sitz aus neue Piloten im Sepik und westlichen Hochland auf Flugrouten und Landeplätzen einzuweisen. 
Mandy macht Urlaub :)

Neues Flugzeug für MAF in Papua Neuguinea


Am Mittwoch gab es einen klassischen Empfang für MAF PNG´s zweite Caravan auf dem Flugplatz in Mt. Hagen. Der Schweizer Pilot Philipp Sutter hat sie aus Mareeba/Australien überführt. Gesponsert wurde die Caravan durch Aktionen und viele Einzelspender aus der Schweiz, Norwegen, den Niederlanden und Großbritannien. Gekauft wurde sie in den USA und in Mareeba, dem Entwicklungs- und Wartungszentrum von MAF Asia Pacific für den Flugdienst in Papua Neuguinea modifiziert und lackiert.



Es war ein besonderer Tag, ein spezieller Moment. MAF hatte in den vergangenen Jahren nie solch eine Willkommensparty für ein Flugzeug, maximal vielleicht mit einem Feuerwehrfahrzeug, erinnert sich ein langjähriger MAF Mitarbeiter. Meist gab es nur eine Art Dankgottesdienst. Dieses Mal allerdings wurden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.



Zufälligerweise war der Minister für die Zivile Luftfahrt auf offizieller Besuchstour in Mt. Hagen. Er besuchte das Aviation Training Centre, die MAF eigene und in PNG einzige Flugschule, die Theorie und Praxis bis zum Berufspilotenschein schult.
So kam der Herr Minister zu der Ehre, das MAF´s neue Caravan mit allen Ehren zu begrüßen und auch den Kuchen anzuschneiden.



Hier noch ein Bericht aus der Zeitung:

Source:  The National, Thursday 18th October, 2012, http://www.thenational.com.pg/?q=node/39949 

CIVIL Aviation Minister Davis Steven has some generous words of appreciation and praise for the Missionary Fellowship Aviation for its contribution to the country over the past 61 years.
The MP for Esa’ala open said MAF was not just another ordinary airline company but, a “very special” one carrying out a “special role” in PNG.
Speaking at the Kagamuga Airport yesterday about MAF’s dedicated service and celebrating the arrival of its new Cessna aircraft from Australia, Steven said: “I want to thank and congratulate MAF on behalf of the people in the country for playing a very significant role in serving the remote people where no other aircraft could serve.
“I see a new partnership with MAF because this is not just another ordinary airline company.”
Steven said MAF’s dedicated and committed service was highly appreciated.
MAF’s operation manager Patrick Williams said the new plane brought the total number of aircraft to 15 in the country.
He said MAF served 250 rural airstrips in the country.
Williams said the new plane, worth K3 million, was donated by overseas missions in Netherland, England, Norway and Switzerland to support the work of MAF in serving the rural people in the country.

11 Oktober 2012

Abschlussfeier verpasst :(


Leider können wir ja nun doch nicht dabei sein bei der Graduation 2012 der Oksapmin Highschool in Tekin. Geplant war sie für den 12. Oktober gleich im Anschluss an die letzte schriftliche Prüfung. Die findet nun allerdings eine Woche später statt. 
Warum?
Die Regierung hat mal wieder geschnarcht und konnte die Rechnungen für die Druckerei der Examenspapiere nicht rechtzeitig zahlen oder was auch immer noch zusätzlich zur Verzögerung geführt hat und alles wurde um eine Woche verschoben. 
Und da sind wir schon in Australien...
Wir hatten uns echt auf zwei Tage Tekin gefreut, um zum einen bei der Graduation dabei zu sein und zum andern um ein wenig das Dorfleben kennenzulernen. Die Genehmigung vom Chefpiloten hatten wir auch, das Flugzeug eine Nacht dort zu parken. 
Glenda hatte den Lehrern und Schülern unseren Besuch inklusive Kuchen auch schon angekündigt und alle freuten sich schon auf den Kuchen, denn das ist im Busch wirklich was Besonderes. Was tun? Außerdem wollten wir unser Versprechen ja auch halten.

Bitte recht freundlich ;)

So gab es gestern einen Großbacktag und da Mathias heute noch einen Flug für Passagiere und Fracht nach Tekin hatte, haben wir den Kuchen „eiskalt“ mitschicken können. Glenda hat eine kleine solarbetriebene Tiefkühltruhe und somit sollte der Kuchen und die MAF-ins bis nächste Woche überleben.

Schön viel Zucker...

Vielleicht klappt es ja in 2013, dass wir bei der Graduation dabei sein können. Oder vielleicht auch schon mal früher einfach so mal ein oder zwei Tage in Tekin mitzuleben.
Mitte bzw. Ende November ist allerdings erst einmal Pause. Da beginnen hierzulande die großen Schulferien. Das neue Schuljahr startet dann Ende Januar, Anfang Februar wieder.

Für jeden Abschlussschüler und die Lehrer noch ein MAF-in

Medevac


Mathias hat einen jungen Mann von Sumwari in die etwas besser ausgestattete Buschkrankenstation nach April River geflogen. Er hat sich wohl mit der Axt aus Versehen in den Fuß gehackt. Autsch!

Junge mit Fußverletzung
Als wir Ende August den Landestreifen in April River wiedereröffnet haben, haben wir auch die Krankenschwester von Niksek getroffen, dem Dorf, dass 30 Minuten Fußmarsch vom Landestreifen am Aprilfluss entfernt liegt.

Krankenschwester von Niksek

Pilot mit Krawatte und Flügelschaden

Im Cockpit zwischen Karkar und Wewak. Der Herr Pilot mit Krawatte :)

Wenn ihr denkt, das ist die neue Uniform von MAF PNG, dann liegt ihr falsch. Das war nur eine Eintagsfliege, ähm, Eintagskrawatte.
Der Stationsleiter von Orobiga hat jedem Piloten eine geschenkt. Als kleine Erinnerung an die Konferenz und dann wahr es obligatorisch, dass die Piloten am Abflugtag die Krawatte auch trugen. Aber sieht schon ganz schnittig aus, oder?

Gelandet in Wewak, parkte vor dem MAF Hangar eine Kodiak von SIL. MAF fliegt diese Maschinen auch in anderen Programmen, z.B. in Indonesien. Dieses Flugzeug wurde extra für die Buschfliegerei entwickelt und auch MAF US im speziellen hat wichtige Impulse zur Entwicklung beigetragen. MAF PNG allerdings ist noch etwas zurückhaltend, diesen Flugzeugtyp in die Flotte aufzunehmen. Man schaut erstmal, was SIL für Erfahrungen auf den hiesigen Buschpisten sammelt. Solange ist MAF PNG zufrieden mit den eigenen Twin Ottern, den Cessna 208 und 206 und den Airvans.

Airvan GA8 und Kodiak vor dem MAF Hangar in Wewak
Mathias musste sich allerdings den Spaß machen, die beiden Flugzeuge etwas näher zusammenzubringen ;o)

3 Nasen ;o), ein Vierblattpropeller, ein Einblattpropeller und ein Dreiblattpropeller. 

Am anderen Morgen allerdings wurde die Kodiak zum Verhängnis. Sie war abgestellt wegen eines Schadens an der Windschutzscheibe und wartete auf Mechaniker aus dem Hochland. Unsere Basemitarbeiter wollten ganz auf Nummer sicher gehen und haben beim Ausparken des Airvan aus dem Hangar einen großen Bogen um die Kodiak gemacht. zu dumm, dass der Airvan dann mit seinem anderen Flügel den Pfosten vom Zaun, der den Passagierbereich vom Rollfeld trennt, gestreift hat...

Angekratzter Flügel
Dass ist nun schon das zweite Mal passiert. Mathias meinte, einmal erwischt es jeden Basemitarbeiter und danach hat er seine Lektion gelernt. Letztes Jahr hatte Ludmer die Ehre... 
Am Nachmittag allerdings haben Mathias und Jacob Bodenmarkierungen angebracht, die beim Ausparken mit dem Airvan nicht überrollt werden dürfen. Das sollte in Zukunft helfen. 

Autsch!

Synthetic Vision

Am Cockpit von MEW

Wie ihr seht, haben hier alle voll den Durchblick ;o)
Der Herr Mechaniker, der mit der Mütze weil es ja im Hochland so kalt ist oder eben weil es einfach nur cool aussieht ;o), der Chefpilot und der zukünftige Crew und Trainingsmanager. Sie alle sitzen in Mathias´ Flugzeug, das in der Zeit der Konferenz ein neues Update für seinen Mini-Flachbildschirm bekommenen hat. Der Mini-Flachbildschirm ist ein Aspen Evolution Flight Display 1000 und das kann jetzt durch die Wolken schauen. Auf dem Bildschirm sieht Mathias eine künstliche Landschaft, die das Gelände vor dem Flugzeug abbildet. Was es nicht alles gibt? Trotzdem bleibt die reale Landschaft aus dem Fenster betrachtet immer noch unschlagbar eindrucksvoll. 

Das Aspen Evolution Flight Display 1000
Jedenfalls soll das Synthetic Vision, also die künstliche Aussicht, dem Piloten helfen Berge und Hügel bei schlechter Sicht besser zu erkennen. Der Pilot wird mit viel roter Farbe eindringlich gewarnt, wenn das Flugzeug zu dicht an die Felsen bzw, das Gelände kommt. Unnötig sind die Warnungen bei unseren Landebahnen im Busch. Das Gerät weiß nicht, dass der Pilot eine Landebahn im Urwald anfliegt und strengt sich richtig an eine drohende Kollision zu vermeiden. Aber der Pilot ist zum Glück noch schlauer....

Nachdem der Chefpilot seine Lektion gelernt hat, hat er sein Wissen dann an Mathias weitergegeben, der sich Anfangs auch noch das Kinn gerauft hat ;o)  

Einweisung durch den Chefpiloten 
MEW, das ist sein derzeitiger Airvan, hat als erstes nun dieses Fluginstrument. Alle anderen Airvans werden nach und nach aufgerüstet.

Vulkan-Überflug


Am Montag nach der Konferenz mussten wir dann leider Abschied nehmen von unsern Freunden, Nachbarn und Kollegen aus Wewak. Familie Köhler hat ihren zweiten Einsatz in PNG beendet und bevor es eine Woche später nach Deutschland weitergeht, haben wir sie noch für ein paar Urlaubstage nach Karkar geflogen.

Vor dem Abflug in Goroka
Bei der Sicherheitsbelehrung für die Passagiere
Karkar ist eine kleine Vulkaninsel in der Nähe von Madang. Wir alle haben den Flug entlang der Westküste Madangs mit den vielen kleinen Inselchen und dann weiter über den Vulkankrater von Karkar sehr genossen. 

Entlang der Westküste von Madang
Vulkankrater von Karkar

Wir kamen gerade noch rechtzeitig, bevor der Vulkan angefangen hat, Lava zu spucken und Steine in die Höhe zu schleudern. Ähm, nee, stimmt nicht. ;o) Ich wollte schreiben: Rechtzeitig genug, um den Überflug zu machen und freie Sicht zu haben, denn eine halbe Stunde später als wir die Köhlers abgesetzt und zu zweit allein auf dem Rückflug waren, waren die Wolken auf dem Kraterrand aufgesessen. 

Deutsches Pilotenteam – zum vorerst letzten Mal...

Kurz vorm Aufsetzen in Karkar.

Parkbucht am Landestreifen auf Karkar. 

Und weiter geht's! Zum Strand?! 

Alle Jahre Wieder


Schön war´s! Am letzten Septemberwochenende haben sich alle internationalen Mitarbeiter von MAF Papua Neuguinea getroffen, um Gemeinschaft zu haben und gemeinsam auch auf Gottes Wort zu hören. Das passiert alle Jahre wieder und ist einfach eine gute Sache, mal mit allen anderen MAF-lern zusammenzukommen. Gerade wir von den Außenstationen sehen manche Leute tatsächlich nur zur Konferenz.

MAF PNG International Team 2012

Gott hat es geschenkt, dass das Regenwetter von Mitte September aufhörte und wir bei strahlendem Sonnenschein das tolle Gelände der Schweizer Evang. Brüdermission in Orobiga nutzen können. 
Klingelt was bei euch? Orobiga ... Mandy hat in unserer Anfangszeit im Herbst 2009 als wir in Goroka stationiert waren, genau hier in Orobiga an der Schweizer Schule mitgeholfen. 
Siehe Blogeintrag von damals.

Kaffeeklatsch
Open Air Kino
Zurzeit besteht das MAF PNG Team aus Leuten aus 12 verschiedenen Nationen. Deshalb die Flaggen...

03 Oktober 2012

Unter der Dusche


Letzte Woche Donnerstagmorgen, wir richten uns für den Abflug ins Hochland zur einmal im Jahr stattfindenden MAF PNG Konferenz. Am Abend zuvor waren wir so müde und Mandy bekam noch Kopfschmerzen, dass wir das Packen auf den Morgen verschoben hatten. Wir hatten die Fahrt zum Flugplatz eine Stunde später als sonst angesetzt und eigentlich wäre genug Zeit gewesen...
Mathias war noch unter der Dusche und Mandy hatte indes schon Kontakt zu allen drei anderen Familien auf dem Compound.
Zuerst kam Claudia mit einer Restekiste an Lebensmitteln. Ihre Zeit in Wewak ist zu Ende  :(
Dann rief uns Richie per Funk an und wollte Fluginformationen von Mathias und kaum hatte ich das Funkgerät eingehängt, klopfte Ludmer. Seine Schwiegermutter ist in der Nacht verstorben und Sarah, seine Frau, möchter gerne zum Ples, also ins Dorf bzw. zur Beerdigung. Nicht so einfach, wenn es weder Bus noch Zug gibt... Aber es gibt ja MAF...
So einfach ist das allerdings auch nicht. Die Anreise zur Konferenz war vom Chefpiloten geplant und Nuku lag auch nicht wirklich auf der Strecke. Alle bisherige Flugplanung musste neu gemacht werden, mit Gewichten für Gepäck, Sprit und Personen gerechnet werden. Wer zahlt den Flug? Kann MAF Rabatt geben? Wen muss man für welche Informationen und Genehmigungen anrufen? Zu dumm, dass der Chefpilot grad auch irgendwo im Flugzeug sitzt und schwer erreichbar ist...
Gegen 10 Uhr sind wir dann gestartet. Gefrühstückt und gepackt haben wir auch noch zwischendurch. Das Wetter war uns wohl gesonnen und wir sind auf dem direkten Weg nach Nuku geflogen, um Sarah und Marylin abzuliefern. 

Die Frauenseite im Flugzeug ;o)
Anflug auf Nuku

Von da aus müssen sie noch zwei Stunden zu ihrem Dorf laufen. Beerdigungen sind wichtig hierzulande. Manchmal etwas zu wichtig. Aber das hängt alles mit der Kultur, den Traditionen und tw. auch mit dem Animismus-Glauben der Leute zusammen. 

Wir haben schon Geschichten aus anderen Dörfern gehört, wo man sich in engen Hütten versammelt, den Toten in die Mitte legt und sich die Frau(en) stundenlang mit ihrem toten Mann unter die Decke legen müssen. Danach wundert man sich, dass immer mehr Leute sterben und macht irgendwelche bösen Zauber dafür verantwortlich und eigentlich ist es ein Problem der Hygiene. Soll noch mal jemand sagen, dass Mission und Aufklärung von Buschvölkern Kulturraub sei! 

Nuku liegt in den Toricelli Bergen. Von dort aus fliegen wir wieder Richtung Sepik und dann suchen wir uns den Weg durchs Hochland. Es ist zuweilen echt faszinierend, wie unterschiedlich die Sznerei rechts und links vom Flugzeug ist. Auf der einen Seite riesige Gewitterwolken und Regen, auf der anderen blauer Himmel, Sonnenschein. Und wir mittendrin! Wir schaffen es noch durch die Lücke zwischen Lapalama Gap und den Wolken und landen fürs Nachtanken in Mt. Hagen bevor es dann mit Familie Köhler weiter nach Goroka geht. 


Mandys rechte Seite

Mandys Sicht nach vorn durchs Lapalama Gap
Mandys Sicht nach links. Ein strahlender Pilot und strahlender Sonnenschein...

Kurz vorm Gap
B2B. Back to Basics. Das war das Motto der MAF PNG Konferenz etwas außerhalb von Goroka. Dazu wann anders mehr...