Freitagmorgen wollen wir mal den Unterricht in der Bibelschule besuchen. Diese liegt auf der anderen Seite des Flusses.
Wir sind später dran als geplant. Nun ja. Ausschlafen tut auch mal gut! ;o)
Als wir zum Fluss kommen, sehen wir zwei Frauen und eine Handvoll Kinder. Auf dem Kiesbett des Flusses liegen die Blätter einer umgehauen Sagopalme. Diese werden später zu Dachschindeln verarbeitet. Dazu ein ander mal mehr...
Jetzt geht es erstmal um das Innere des Baumstammes: Zwei Frauen wechseln sich ab, das Mark der Sagoplame kleinzuhacken. Vorher musste natürlich erstmal die Rinde längs des Baumstammes gespalten werden, um das rosaorangene Mark freizlegen. Mit ihren selbstgemachten Steinäxten arbeiten sie sich so mühevoll den Stamm entlang.
Die Späne werden auf Rindenteilen oder in Plastiksäcken gesammelt.
Wir gehen derweil zur Bibelschule. Eine Brücke gibt es nicht. Also waten wir durch das erfrischende kühle Nass.
Wir setzen uns in die Klasse und hören eine Einheit zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Glauben der Siebentags Adventisten. Wir lernen auch noch was!
Das Zuhören wird etwas erschwert durch den aufs Wellblechdach trommelnden Regen.
Nach der Lektion ist Pause. Zeit, unsere kleinen Mitbringsel zu verteilen und ein wenig ins Gespräch zu kommen, wie unterschiedlich Glauben in der Öffentlichkeit, in den Medien und in den Schulen gelebt wird, vergleicht man Deutschland und Papua Neuguinea.
Durch den zwischenzeitlichen Regen ist uns dann auch der Rückweg durch den Fluss unmöglich. Jetzt kommt braune Brühe und der Wasserstand ist auch beträchtlich angestiegen. Wir bleiben also noch diesseits des Ufers.
Auf der anderen Flussseite sind die Frauen schon beim nächsten Arbeitsgang: dem Auswaschen der Sagospäne in selbstgezimmerten Vorrichtungen aus dem, was im Busch zu finden ist.
Der Leiter der Bibelschule lädt uns derweil zu einem Tee in sein Haus ein. Auch interessant, so ein typisches Buschhaus mal von innen zu sehen!
Der Regen lässt nach und so auch der Wasserstand. Auch die Klarheit des Wassers kehrt zurück, sodass wir uns auf den Heimweg machen können.
Die Frauen sind noch immer damit beschäftigt, das Sago zu waschen und tragen nach und nach die Sagospäne zur Waschstelle.
Die Rinne wird gefühlt mit den Spänen und mit Flusswasser übergossen. Dieser Brei wird dann mehrmals durchgewalkt, bevor er durch einen Stofffetzen ein letztes Mal ausgedrückt und über die Rinne geschmissen wird.
Aufgefangen wird das ganze wieder in einer Wanne aus Buschmaterial. Darin setzt sich die ausgewaschene Stärke ab. Überschüssiges und nachlaufendes Wasser fließt ab. Em tasol. Das wars. Danach gilt es nur noch, die vollen Urwaldtöpfe heimzutragen. Das reicht dann ein paar Tage. Um die Gestelle und die ausgewaschenen Sagospäne kümmert sich die Natur...
Gelagert wird das Sago einfach in Plastiksäcken oder auch Schüsseln in Hausnähe. Dort holt man sich, was man zum Kochen braucht. Wie gekocht wird, erfahrt ihr in einem nächsten Blogeintrag. Aber der muss erst noch geschrieben werden ;o)
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