In Deutschland sagen wir manchmal „Besser arm dran, als Arm ab“. Aber was, wenn man wirklich arm dran ist, und nicht mal den Weg ins Krankenhaus gehen kann oder darf...
Hier zwei Beispiele, zwei Schiksale:
Erinnert ihr euch an unseren Juli-Extra-Flugschreiber? Dort berichtete Gerhard Stamm von einer Frau, die wegen einer Fußamputation nach Wewak geflogen werden musste. Das alles ist passiert.
Normalerweise schaut Brigitte, Gerhards Frau, immer nach Patienten aus den ihnen bekannten Buschdörfern hier im Krankenhaus. Meistens sind es Mitglieder der lokalen Buschgemeinde. Da die Stamms seit Mitte Juli an anderen Dienstorten Bibelschulunterricht und Gemeindearbeit leisten, ist Mandy immer wieder mit einer Tüte Lebensmittel ins Krankenhaus, um die Familie zu besuchen. Joseph, Salome und ihr kleiner Bub Karson.
Salome ist entlassen und Mathias hat sie zurück nach Moropote geflogen, von wo aus sie noch mindestens drei Stunden in ihr Dorf per Kanu und zu Fuß unterwegs sind. Der Fuß wurde allerdings nicht amputiert, nur mit diversen Salben behandelt und eingegipst. Das hat uns alle verwundert; aber Salome scheint nicht ganz unglücklich zu sein. Wer verliert schon gern seinen Fuß, wenn er doch noch als Stütze funktioniert und man wenigstens irgendwie humpeln kann.
Was die Behandlung im Krankenhaus allerdings gebracht haben soll, bleibt für uns Laien fraglich. Salome hatte wohl Lepra und diese hat beide Füße entsprechend angegriffen. Lepra scheint schon seit Jahren ausgeheilt zu sein, aber nun geht es eben um die Folgeschäden.
Joseph, Salome und Karson am MAF Check-In in Wewak |
Laut Arzt soll sie in 6 Wochen noch einmal ins Krankenhaus kommen. Wer kommt für die Kosten des Fluges auf? Moropote liegt am Fuß zum Hochgebirge, der Flug dauert eine gute Stunde mit dem MAF Flugzeug. Kosten für 2 Erwachsenen hin und zurück: 1560 Kina (636 Euro), und das bereits mit 25% Rabatt, den MAF geben kann.
Wir wollen versuchen, den Leuten zu helfen; vielleicht kann MAF ja noch mehr beisteuern aus einem Phillippinischen Medevac Fund speziell für Frauen.
Eine andere Frau, die eigentlich zur Geburt ihres keine-Ahnung-wievielten-Kindes nach Wewak kommen und sich anschließend unterbinden lassen sollte, darf nicht kommen. Die letzte Geburt hat sie gerade so überlebt. Die Männer des Dorfes haben entschieden, die Frau als Gebärmaschine zu behalten. Traurige Realität in vielen Dörfern. Die Frauen buckeln sich ab in den Gärten, um die Familie zu ernähren und müssen natürlich auch ihre Männer befriedigen, wann immer diese wollen. Mit gegenseitiger Achtung, Wertschätzung, Liebe, Hingabe und Zärtlichkeit hat das dann wohl oft kaum etwas zu tun.
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