Meine fliegerische Überprüfung nach unserem Deutschlandaufenthalt fand in der ersten Aprilwoche in Mareeba, Australien statt und ich habe gestaunt, an wie viele Techniken und Routinen ich mich noch erinnern konnte. Die vier Tage haben es mir leicht gemacht, meinen Arbeitsplatz über den Wolken wieder zurück zu erobern.
Zurück in PNG ging das Training weiter. Ich musste drei Tage noch mit Martin fliegen, dessen Aufgabe es war, mich wieder in die Routinen hier im Land einzuführen.
Am Montag war eine kurze Runde im Flachland geplant. Dienstag schaute sich Martin meine gebirgsfliegerischen Fähigkeiten an. In Duranmin konnten wir zwei Einheimischen helfen, die ins Krankenhaus nach Telefomin wollten. Einer der beiden hatte eine gebrochene Hand, beim anderen hieß es „Em i no ken pispis.“
Am Mittwoch gab es einen kurzer Flug von Wewak zum MAF Hauptquartier nach Mt. Hagen. Schlechtes Wetter als Vorboten für den Zyklon ITA im Norden von Australien kennzeichneten den Flugtag.
Donnerstag dann hatte ich meinen ersten Solo-Flugtag. Und wieder will ein Einheimischer aus einem Buschdorf ins Krankenhaus nach Telefomin, gleicher Grund: „Em i no ken pispis.“ Ich ändere dafür das restliche Flugprogramm. Dennoch kann ich Glenda aus Tekin mit nach Wewak nehmen in ihre sicher wohlverdienten Osterferien. Wir freuen uns schon, sie demnächst mal wieder zum Essen einzuladen und von ihr zu hören. Es ist immer spannend, was sie aus ihrem Alltag an der Schule in Tekin erzählt oder aus ihren früheren Jahren in PNG, als sie noch als Bibelübersetzerin gearbeitet hat und auch viele kilometerlange Fußmärsche auf sich genommen hat. Sehr abenteuerlich!
Am Freitag war dann Erholung angesagt! Eigentlich wollten wir die Veranda streichen, aber das Wetter... Stattdessen liste ich u. a. alle Flugplätze auf, auf denen ich in den vergangenen Jahren bereits eingewiesen wurde – wo, wann, von wem. Der Chefpilot muss es wissen.
Apropo ITA ... Wellen, Wind und Meer
Dreimal am letzten Wochenende bekamen wir eine Tsunami-Warnung auf unser Mobiltelefon. Es gab Seebeben der Stärke 7+ östlich von Papua Neuguinea im Raum der Salomons. Aber jeweils innerhalb einer Stunde kam auch schon die Entwarnung. Ja, wir leben hier ziemlich dicht am sogenannten „Ring of Fire“, da, wo kontinentale Platten aufeinander treffen und ständig in Bewegung sind.
Wer mitplotten will, dem sei folgende Internetseite empfohlen:
Ansonsten haben wir auch die Ausläufer von ITA mitbekommen, dem Zyklon, der auf die Nordküste Australiens getroffen ist. Ganz Papua Neuguinea hatte deshalb in den letzten Tagen auch sehr sehr viel Regen. In manchen Landesteilen gab es entsprechend reißende Flüsse, Straßen und Brücken sind zerstört, ganz zu schweigen von vielen Häusern und Gärten der Menschen hier – ihrer Lebensgrundlage.
Dieses schlechte Wetter bzw. der Regen machte uns insofern auch einen Strich durch die Rechnung, dass wir unsere Veranda noch nicht wie geplant neu ölen konnten.
Aber am Meer waren wir auch schon! Zurzeit herrscht Westwind und um diese Jahreszeit sind die Wellen, die an Land treffen, noch recht stark und groß – zumindest an bestimmten Stellen in den Buchten vor Wewak. So kann man echt viel Spaß haben, sich ihnen in die Quere zu stellen oder sich auf ihnen Richtung Strand treiben zu lassen.
Mandy hatte diese Woche auch oft mehr zu kochen, da wir schon die ersten Übernachtungsgäste hatten, u. a. die neue Ground Ops Managerin von MAF PNG, die vorher den Flugbetrieb einer Militärstation auf Feuerland logistisch geleitet hat. Interessante Menschen, die es zu MAF verschlägt!
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