Das ist Eleisha. Er „näht“ gerade eine „Dachschindel“ für sein Haus. Dazu verwendet er die sehr starken und robusten Blätter der Sagopalme, aus der auch das Grundnahrungsmittel im Flachland, das Saksak, gewonnen wird. Der Dachschindel wird anschließend in der Sonne getrocknet und aufs Dach gebunden. Die Häuser nennt man Haus Morota und sie sind tatsächlich dicht gegen Regenwasser. Ab und an konnte man jedoch den Rauch des Kochfeuers durchs Dach nebeln sehen.
Normalerweise wird im Haus Win gekocht. Das ist ein kleineres Häuschen direkt neben dem Wohnhaus. Nicht auf Stelzen und auch mit ohne Wände. Damit eben der Wind durchwehen kann. Hier im Haus Win trifft man sich auf einen Schwatz, hier wird auch gekocht – und in diesem Falle wird das Haus Win sogar noch als Kürbisbeet genutzt.
In Moropote haben wir jede Menge Hausbaustellen gesehen. Die Häuser verwettern und vermodern. Logisch, bei hundertprozent Naturmaterial. So muss man spätestens nach 5 Jahren an einen Neubau denken. Und dieser passiert ja auch nicht über Nach. Und der Baumarkt im Busch hat keine Regale mit entsprechenden Fertigteilen. Diese muss man alle selbst herstellen...
Beim Schulleiter der Bibelschule wurden wir auf eine Tasse Tee eingeladen und so hatten wir die Möglichkeit, solch ein Haus Morota auch einmal von innen zu sehen. Alles wirklich hundertprozent Buschmaterial! Die Häuser stehen in der Regel einen guten Meter erhöht, also auf dicken Holzpfosten. Komplette Pfahlbaukonstruktionen. Der Boden aufgespaltene Rinde, nicht ganz dicht – hat den Vorteil, dass beim Ausfegen der Dreck gleich durchrieselt ;o) Die Räume sind durch Zwischenwänden aus geflochtenen Grasmatten voneinander getrennt, oftmals mit einem zweifarbigen Muster. Als Zimmertür dienen Vorhänge. Die Haustür ist in der Regel massiv. Möbel sind selten. Geschlafen wird auf dem Boden auf dünnen Grasmatten oder, wer es sich leisten kann, auf einer dünnen Schaumstoffmatratze.
Das sind einige der Familienwohnhäuser der Bibelschule.
Die Bibelschule gehört zur PIM, Pacific Island Ministries, die eng mit der Liebenzeller Mission zusammenarbeitet. Hier gibt es eine zweijährige Ausbildung und anschließend wird man – je nach Berufung – zum Pastor, Evangelisten, Sonntagsschulkoordinator etc. Zurzeit studieren hier sieben Männer und eine Frau. Alle wohnen mit ihren Familien auf dem Gelände und sind auch da verantwortlich, ihr Haus in Schuss zu halten. Gestaunt haben wir über einen älteren Mann aus Okisai, wie rüstig und agil er Pfähle aus dem Busch geholt hat, um den Eingangsbereich seines Häuschens auf Zeit zu erweitern.
2 Kommentare:
Wir lesen bei Euch schon länger mit.. wirklich super. Anke und Burghard
Hallo Anke und Burghard,
Danke für den Gruß und das Feedback! Wie habt ihr uns gefunden und wer seid ihr? Erzählt doch mal auch bisschen von euch. Über unsere Homepage könnt ihr uns mailen. Wir würden uns freuen!
Liebe Grüße aus PNG! M&M
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