28 Oktober 2009

Doppelte Freiheit


Heute waren wir wieder im Gefängnis. Wir waren zu sechst: Jennifer, Priscilla, Carmela, Agatno, ich und Jackie, die sich hinter der Kamera versteckt...

Priscilla und Agatno sind die beiden einheimischen Frauen. Sie beide gehören mit zur EBC (Evangelical Brotherhood Church), die diese Gefängnisarbeit als Teil ihres Gemeindeauftrags sieht. Während wir bei den Frauen sind, sind zwei EBC-Pastoren bei den Männeren.

Beeindruckend war heute das Zeugnis von Talin (links im Bild). Sie hat hier im Gefängnis Lesen und Schreiben gelernt. Durch unsere Besuche hat sie von Jesus gehört und auch eine eigene Bibel bekommen. Am Freitag wird sie entlassen.

Unter Tränen hat sie erzählt, wie dankbar sie ist für diese 3 Monate ist und dafür, dass sie nun doppelt verändert nach Hause gehen kann. Von Gottes Liebe jedoch ist sie mehr als beeindruckt – ein liebender Gott, der Schuld vergibt, zu wahrer Freiheit verhilft. Sie hat eigens ein Lied dazu gesungen in ihrer Stammessprache, dem sog. „tok ples“. Das war für uns alle sehr bewegend. Schön, solch einen Augenblick zu erleben!

Kommenden Monat wird auch Rebekka entlassen. Das ist ein richtiger Verlust für die Frauen, denn sie ist diejenige, die den anderen Lesen und Schreiben beigebracht hat.

24 Oktober 2009

Reiche Ausbeute

Diese hatten wir diese Woche, als wir unsere neueste Flohbisse zählten: Insgesamt haben wir zusammen fast 30 Stück abbekommen. Das macht nicht wirklich Spaß! Und vor allem kann man bzw. frau nicht mehr als Wohnung putzen und Wäsche waschen. Aber wir kriegen die Plage einfach nicht dauerhaft los. Phasenweise haben wir Ruhe und dann, über Nacht, schlagen die Viecher mal wieder zu...

Hat uns jemand einen Tipp!?

22 Oktober 2009

Doppeljubiläum

Jeder Pilot muss seine Flugstunden und Landungen in ein Flugbuch schreiben. Damit werden die Erfahrung eines Piloten und die gesetzlich vorgeschriebenen Tests dokumentiert. Als ich vergangene Woche mein Flugbuch wieder auf den neuesten Stand gebracht habe, habe ich dabei zwei Jubiläen entdeckt. Das erste Jubiläum war meine 3000. Landung, gezählt in allen Flugzeugen, die ich jemals geflogen habe. Das zweite Jubiläum war meine 1000. Flugstunde in der Twin Otter, die ich bisher als Erster Offizier in PNG flog.

Ich werde nach den neuesten Planänderungen noch bis Ende November in der Twin Otter fliegen und danach freue ich mich auf das Training in einem einmotorigen Flugzeug als Kapitän.

21 Oktober 2009

Einkaufen und trotzdem mehr Geld haben

Könnt ihr euch vorstellen, dass wir hier immer mal wieder mit mehr Geld in unserm Geldbeutel aus manchen Läden rauskommen, als wir vorher drin hatten? Und dazu noch volle Einkaufstaschen? Nein, wir machen dabei keineswegs den Eindruck hilfsbedürftiger Missionare oder dergleichen. Betteln tun wir auch nicht...

Wenn man hier mit Bankkarte oder Visakarte seinen Einkauf bezahlt, wird man in den größeren Supermärkten in der Regel gefragt: „Cash?“ Und dann, je nach Höhe des Einkaufswertes (oder Laune der Kassiererin...), kann man sozusagen das Einkaufen bzw. Bezahlen gleichzeitig als Geldautomat nutzen. Das ist ziemlich praktisch, denn so muss man nicht lange Schlange stehen, so dass einen jeder sieht und mitbekommt, dass man seinen Geldbeutel auffüllt. Oder dann, wenn man sich langsam an den Automaten vorgekämpft hat und man dran ist, fällt dummerweise noch der Strom aus oder das System bricht zusammen...

15 Oktober 2009

Reifenschaden



Ich hatte schon davon gehört und wusste, dass es passieren kann. Jetzt ist es auch mir passiert: ein Reifenschaden an der Twin Otter. Wir kamen gerade am Nachmittag mit unserer Twin Otter von dem Buschlandeplatz Boikoa mit einer vollen Ladung Kaffeesäcke nach Aiyura zurück, wo wir die Kaffeesäcke ausladen und unsere Twin Otter auftanken können. Die Landung war routiniert und auf der Sandlandebahn eher weich als hart. Als das Flugzeug gerade am Ausrollen war – das Bugrad hatte schon Bodenkontakt – übergab ich die Kontrolle an den Kapitän, der kurz darauf ein unregelmäßiges Holpern am Bugrad feststellte. Er wusste genau, wie sich ein platter Reifen anhörte und manövrierte unsere Twin Otter von der Landebahn weg. Der Reifen blieb zum Glück auf der Felge drauf und wir konnten das Flugzeug noch steuern.

Aiyura ist ein Landeplatz im Hochland von PNG, an dem der Flugdienst von Wycliff (SIL) stationiert ist. Dort hat SIL auch eine eigene Werkstatt zum Warten der Flugzeuge. Schnell waren zwei Mechaniker bei uns und untersuchten den Schaden: der Reifen war kaputt und konnte nicht mehr repariert werden. Wir telefonierten mit unserem Chefpiloten. Am Ende musste ein Flugzeug vom MAF-Hauptquartier in Mt. Hagen mit einem Ersatz-Bugrad ca. 45 Minuten nach Aiyura fliegen, wo wir das Bugrad dann ersetzten. Die Reparatur dauerte zum Glück nicht lange, sodass wir eine dreiviertel Stunde vor Sonnenuntergang Richtung Goroka starten konnten. Wir waren froh, wieder in der Luft und auf dem Heimflug zu sein.

Aber noch war unser kleiner Zwischenfall noch nicht ganz ausgestanden. Denn jetzt waren wir so spät dran, dass die Nachmittagsgewitter im Goroka-Tal sich voll entwickelt hatten und schon aktiv waren. Zwischen Goroka und uns hatte sich ein großes Regengebiet breit gemacht und versperrte uns den Anflug. Wir suchten unseren Weg am Rande des Gewitters vorbei und landeten schließlich so spät, wie schon lange nicht mehr, an unserem Heimatflughafen Goroka.

Noch mal davon gekommen

Gestern waren wir wieder im Marawaka-Tal unterwegs, um von dort Kaffeesäcke nach Aiyura zu fliegen. Boikoa ist ein kleiner Landeplatz in diesem Tal, dessen Landebahn sogar gebogen ist. Bei der Landung muss der Pilot das Flugzeug nach rechts steuern, um in der Mitte der Bahn zubleiben. Beim Start in die entgegengesetze Richtung ist die Kurve nach links. Der Landeplatz liegt parallel zu einem Berghang und ist, abgesehen von der Kurve und einer kleinen Steigung, nicht schwierig.

Bei der Landung am Nachmittag hing schon eine kleine Wolke über dem Platz und mahnte uns zur Eile. Es regnete schon, als wir das Cockpit verließen, um den Einheimischen unsere Anweisungen zu geben: vier Kaffeesäcke in den hinteren Frachtraum, 32 Kaffeesäcke in die Kabine unserer Twin Otter und alles so schnell wie möglich. Wir waren so emsig mit dem Einladen der Säcke und dem Ausfüllen der Frachtpapiere beschäftigt, dass wir in 15 Minuten wieder startbereit waren. Kaum saßen wir erschöpft im Cockpit und schauten aus dem Fenster, glaubten wir kaum, was wir da sahen: eine dicke Wolke hatte sich über dem Landeplatz gesenkt und wir konnten kaum 100 Meter weit sehen. Der Kapitän ließ die Motoren an und wir rollten mit viel Lärm der Motoren den Berg hoch zum Beginn der Startbahn. Dort drehten wir rum und standen in Startposition. Da saßen wir nun und warteten darauf, dass sich die Wolke hebt, ein Wolkenloch vorbei kommt oder der Wind den Nebel vertreibt. Nichts dergleichen geschah und nach 15 Minuten stellten wir die Motoren ab, um Treibstoff zu sparen. Mussten wir am Ende dort übernachten?

Wir hatten gerade das Cockpit verlassen, um uns jeden Abschnitt der gebogenen Startbahn genauer anzuschauen und das Risiko abzuschätzen, als sich der Nebel genauso plötzlich lichtete, wie er gekommen war. Wir rannten zurück zum Flugzeug, sprangen ins Cockpit und ließen die Motoren an. In weniger als 5 Minuten waren wir glücklich in der Luft und auf dem Heimweg.

Da waren wir knapp an einer Übernachtung auf einem Strohlager in einem kalten Bergdorf im Hochland von PNG vorbeigekommen...

Im Gefängnis

Gestern war ich mit den anderen MAF-Goroka-Ladys und einer einheimischen Frau aus der EBC, Ogatno, wieder zu Besuch im Frauengefängnis. Unser Kofferraum war übrigens voller Kohlköpfe, Kokosnüsse, Süßkartoffeln und anderem Grünzeug, dass Leute aus der EBC fürs Gefängnis gespendet haben.

Im Frauengefängnis gibt es eine „Litracy class“, d.h. eine Gefangene bringt den anderen Lesen und Schreiben bei. Rebekka, der Lehrerin, hat gestern ein wenig erzählt, was sie gerade machen – zzt. sind sie bei den Vokalen – und wie stolz sie auf ihre vier Schülerinnen ist. Ihr kamen dabei sogar die Tränen. Danach haben 4 Frauen aus der Klasse gemeinsam mit Rebekka ganz stolz einen Vers aus der Bibel vorgelesen:

Kisim Bek 14, 14:

Harim. Bikpela bai i pait bilong helpim yupela. Tasol yupela yet i no ken mekim wanpela samting. Yupela i mas i stap isi tasol.

Ob ihr wohl herausbekommt, wo der Vers in der deutschen Bibel zu finden ist? Tipp: AT.

Danach haben wir uns in 3 Gruppen aufgeteilt und das 2. Kapitel aus dem Buch Ruth gelesen. Ich war dieses Mal mit Ogatno in einer Gruppe. Sie hat noch viel zu Ruths und Boas´ vorbildlichem Verhalten erzählt und die Frauen ermutigt, sich in ihrer Situation ebenso vorbildlich zu verhalten und den Verheißungen Gottes zu vertrauen, dass er für sie sorgt – auch hier im Gefängnis.

Danach haben die Frauen – drei waren es in unserer Gruppe – noch einige Gebetsanliegen genannt. Alles lief auf Tok Pisin. Die grobe Spur habe ich mitbekommen, sodass ich dann auch Ogatnos Bitte zu beten, nachkommen konnte. Aber ich habe mich entschieden, auf Englisch zu beten. Das ist herausfordernd genug für mich...

Auf dem Nachhauseweg im Bus erzählte eine andere MAF-Frau, dass letzte Woche ein Frau geflüchtet ist – auf dem Weg zum Gerichtstermin. Wow! Von solchen Fluchtversuchen und -erfolgen liest man auch immer wieder in der Zeitung. Das verwundert dann doch und man fragt sich, wie so etwas passieren kann.

PNG – land of the unexpacted...

13 Oktober 2009

Ein historischer Flug!


Eine Reise in die Vergangenheit hat heute eine Gruppe von 12 Japanern in Wewak gemacht. Die Gruppe bestand aus Verwandten von japanischen Soldaten, die im zweiten Weltkrieg an der Nordküste von PNG gekämpft und gefallen sind. Der Reiseleiter hat eine Route zu insgesamt neun ehemaligen Kriegsschauplätzen zusammengestellt, die wir in 1,5 Stunden abflogen. Schon der erste historische Ort war ein kleines Buschdorf, in dem heute nur noch ein Gedenkplatz mit Gedenkstein an die historische Bedeutung erinnert. Wir flogen langsam einen großen Kreis in niedriger Höhe, denn einen Landung war leider nicht möglich. Die Passagiere erhoben andächtig die Hände, aber es war erst beim zweiten Ort an der Küste, als eine Frau in Tränen ausbrach und auf den Knien im Mittelgang unseres kleinen Flugzeuges dem Verstorbenen nachtrauerte. Den anderen Passagieren erging es ähnlich. Wir flogen weiter zu den anderen Orten, und legten ca. 400 Kilometer zurück. Dieselbe Reise zu Lande hätte Wochen gedauert und wäre nur unter Schwierigkeiten möglich gewesen. Leider ist heute nur noch wenig von der ehemaligen Bedeutung während des zweiten Weltkrieges zu sehen, vieles gerät in Vergessenheit, wenig erinnert an die Tragödien, die sich hier einst abspielten.

Ich war berührt, als uns die Passagiere nach der Landung in Wewak die Hand gaben. Viele haben die Orte, an denen ihre Angehörigen ihr Leben ließen, zum ersten Mal gesehen. Die Dankbarkeit für diese Gelegenheit war in ihren Augen zu lesen. Die meisten Japaner konnten kein Englisch.

Kurzbesuch in Wewak

Heute war Mathias‘ erster Flugtag nach dem Urlaub – die Goroka-Twin Otter war in der Wartung und wir auch ein paar Tage weg...

Die Flugplanung ließ es zu, dass Mandy mit an Bord war und die Möglichkeit hatte, unser zukünftiges Häuschen kurz zu inspizieren. Mathias unterdessen hatte das Flugzeug voll Japaner – dazu mehr im nächsten Blogeintrag.

Als mich Claudia, die Frau des dort stationierten deutsche MAF-Pilots, vom Flugplatz abholte und wir entlang der Küste und des Strands zum Compound fuhren, dachte ich nur: „Wow, hier darf ich demnächst wohnen!“ Die Nähe zum Strand (10 Minuten Fußweg vom Compound) macht die Hitze dort auf Dauer wohl wieder wett. Wir sind gespannt, wie wir uns vom angenehmen Hochlandklima auf das schwülwarme Küstenklima umgewöhnen. Aber die Aussicht, dort endlich längerfristig Zuhause zu sein, ist sehr motivierend! Und auf die tolle Veranda, gebaut von einem Schweizer Pilot, der dort einst wohnte, freuen wir uns auch schon riesig. Fehlt bloß noch das passende Möbel zum Relaxen...

11 Oktober 2009

Hüttenzauber in PNG



Kaum zu glauben, aber wahr: einen Abend vorm Kamin kann man(n) – und frau – auch in PNG verbringen. Für einen Kurzurlaub waren wir in Kassam, einer Station der Schweizer EBC mit einem kleinen Holiday-Haus. Schön wars! Gemütliches Häuschen, Ruhe, Zeit zum Relaxen, Lesen und Lernen auf Liegestühlen im „haus win“ mit Blick auf den Yonkisee, kleine Wanderung mit tollem Blick über die Station und den See und Einblick in die Arbeit der EBC speziell in und um Kassam, Gastfreundschaft der Schweizer, Gottesdienst in einer Buschgemeinde ...

Weniger schön: Bei unserm Rundgang am Freitag morgen über die Station erfuhren wir, dass während wir noch gemütlich am Frühstückstisch saßen, das Büro von vier bewaffneten Jugendlichen überfallen und alles Geld geraubt wurde. Die 4 hatten Insider-Informationen und wussten genau, dass an mindestens 4 Stellen im Büro Geld deponiert war. Auch das Kirchenbüro kam noch dran. Verletzt wurde zum Glück niemand, aber das Geld sieht man wohl nicht wieder...

So wars uns dann leider nicht möglich, genauer in die einzelnen Werkstätten (Schreinerei und Metallwerkstatt) zu schauen. Niemand hat mehr gearbeitet. Verständlich, zum einen der Schock, dass so etwas am hellichten Tag passieren konnte und zum andern war natürlich auch der Zahltag für diese Woche über alle Berge.

05 Oktober 2009

Ein Tag mit der Twin Otter

Das war der Donnerstag vergangene Woche: Auf dem ersten Flug hatten wir 14 Passagiere, die wir in Wabo absetzen mussten. Es ist schon länger her, seit ich in Wabo gelandet bin und so staunte ich nicht schlecht, wie sich der einfache Buschlandeplatz entwickelt hat: Inzwischen gibt es ein kleines Terminal mit zwei großen Tischen davor, auf denen das Gepäck der Reisenden kontrolliert werden kann. Insgesamt zählte ich vier Polizisten, von denen einer sogar bewaffnet war. Ich fragte mich, wozu dieser Aufwand. Richard, mein Kapitän, erklärte mir, dass Wabo ein Flugplatz für die Erdöl- und Erdgasgesellschaft ist. Regelmäßig kommen Direktflüge von Port Moresby nach Wabo mit wichtigen Leuten. Deshalb die Sicherheitsmaßnahmen.

Nachdem alle Passagiere ausgestiegen waren, flogen wir leer zu unserem nächsten Auftrag weiter: Wir sollten an fünf Flugplätzen Frauen der schweizer Brüdergemeinde einsammeln und zu einem größeren Flugplatz nach Chimbu fliegen. Die Frauen waren unterwegs zu einer Konferenz. In Karimui warteten drei Frauen mit ein paar zusätzlichen Säcken mit Erdnüssen. In Karimui gibt es die besten Erdnüsse und so wunderten wir uns nicht über die Fracht. Leider mussten die Frauen ca. 30 Kilogramm Erdnüsse zurücklassen, weil wir sonst nicht genügend Platz für die anderen Passagiere hatten.

Die Flugzeit nach Negabo war nur 5 Minuten und wieder luden wir drei Frauen mit jeder Menge Gepäck ein. Auch hier dasselbe Spiel: Die Erdnüsse waren zu viel und mussten zurückbleiben.

Von Negabo wieder ein 5 Minuten Flug nach Talbakul. Wieder drei Frauen, die auf uns warteten und diesmal eine exotische Fracht: ein lebender Vogel in einem Pappkarton mit Luftlöchern. Uns wurde von einer Regierungsbehörde verboten, lebende Vögel zu transportieren – wegen der Vogelgrippengefahr. Die Einheimischen zeigten Verständnis und mussten nicht nur den Vogel, sondern insgesamt 20 Kilogramm Gepäck zurücklassen.

Weiter ging die Reise nach Bomai. Wieder drei Frauen mit dem maximalen Reisegepäck von jeweils 16 Kilo.

Von Bomai flogen wir um eine große Wolke herum nach Mt. Aue, ebenfalls ein 5 Minuten Flug. In Mt. Aue warteten insgesamt 7 Frauen auf uns und wieder ein paar Säcke Erdnüsse. Unser maximales Abfluggewicht war erreicht und jeder Platz in der Maschine war besetzt. Wir starteten zum letzten Sektor und ich war froh... Noch nie hatte ich in so kurzer Zeit hintereinander ein Briefing für Passagiere in Tok Pisin geben müssen – jetzt kann ich es auswendig :-) Was ein Briefing ist? – Vor jedem Start müssen die Passagiere über die Notausgänge, die Feuerlöscher, den Erste-Hilfe-Kasten, sowie über das Nichtrauchen, Ausschalten von Mobiltelefonen und Anlegen von Sicherheitsgurten aufgeklärt werden.

Von Chimbu nach Haia hatten wir Baumaterial für ein District Headquater an Bord.

Von dort ging es zurück nach Goroka, wobei wir in Mengino noch eine Ladung Kaffeesäcke abgeholt haben.

In Goroka wartete noch eine Ladung Lebensmittel, Haushaltsgütern und Passagiergepäck auf uns, die wir nach Karimui fliegen sollten. Sogar ein Fahrrad war dabei. Auf dem Rückweg hatten wir wieder eine volle Ladung Kaffeesäcke an Bord, die für die Kaffeemühle in Goroka bestimmt waren. Damit endete mein Arbeitstag am Donnerstag nach 10,5 Stunden Arbeitszeit.

03 Oktober 2009

Fast wie Weihnachten...

Gestern kam bei uns fast so was wie Weihnachtsstimmung auf: Mathias kam heim, extra mit dem Base-Bus, weil er nicht alles tragen konnte: 3 Päckchen und 2 Briefe. Endlich!!! Denn auf die Päckchen haben wir schon wochenlang gewartet. Eines fehlt leider, ist u.U. unfreiwillig zur Entwicklungshilfe für irgendjemanden hier geworden...

Außerdem gabs noch ein großes Bündel frischer Erdnüsse aus Karimui. Da gibts anscheiend die Besten. Die Erdnüsse hat Mathias als Dankeschön von den Dorfbewohnern dort am Landeplatz bekommen. Und soeben habe ich die ersten paar geschält. Das ist zwar etwas mühsam, aber geschmacklich wird man echt entschädigt. Kein Vergleich zu den gerösteten und gesalzenen aus der Dose. Frisch schmecken sie fast wie Zuckererbsen. Auf alle Fälle total lecker!

02 Oktober 2009

Aus der Zeitung

Alleged sorcerers killed in Sandaun
Source: DULCIE OREKE
THREE men accused of using sorcery to kill several villagers in Framin village, Telefomin, Sandaun province, were brutally murdered by villagers last month.
Their bodies were buried in a single grave near where they were killed.
The men, all from Oksimin village, had earlier travelled out of the district to Tabubil without knowing that it would be their final trip, provincial police Commander Chief Insp Sakawar Kasieng said yesterday.
Insp Kasieng said it was during their return trip on Sept 7 that they met their fate.
A Framin villager had found out about the three men’s time of arrival and gathered at the airstrip to wait for them to arrive.
As the plane they were in touched down and drew to halt, the three men disembarked with other passengers but were immediately surrounded by the crowd and taken away.
At a spot away from the airstrip, the villagers used knives and axes to “butcher” the men and cut them into small pieces.
Insp Kasieng said the act was brutal and inhuman and very “cold blooded”.
He said the police had only received the report almost two weeks after the incident due to the non-availability of police in the area and investigations were also put on hold.
Lack of funds also prevented police from travelling into the area to investigate.
“We are not doing enough for the people because of funding problems,” Insp Kasieng said.
In a separate incident, police have also reported one man was killed after he was involved in a brawl with his friends at Dasi settlement in Vanimo.
It was alleged that the 35-year-old man was drinking with his friends when a fight broke out over an alleged drug deal.
The deceased was believed to have sustained two knife stab wounds in the heart before he collapsed and died on the spot.
The National, Friday, 2.Oct. 2009

01 Oktober 2009

Bananenernte

Unser Compound ist umringt mit einigen Bananenpflanzen und heute war die Staude direkt an unserm Haus fällig... Damit ist das tägliche Frühstück für die nächste Zeit gesichert! – Bevor die Fledermäuse oder Nachtwächter alles wegknabbern...

Apropos Nachtwächter: Von abends 6 bis morgens 6 haben wir zwei Nachtwächter im Compound. Vor ein, zwei Jahren wurde wohl mal nachts eingebrochen und das ist nun das Ergebnis. Da unser Compoundtor nur mit einem elektrischen Öffner zu bedienen ist, wechseln sich die Compoundfamilien wöchentlich ab, die Gards rein- und rauszulassen. Hart ist´s nur am Wochenende – Wer steht da schon gern um 6 Uhr morgens auf?! Außerdem geben wir ihnen für die Nacht Kaffeepulver, damit sie der Schlaf nicht übermannt und sie auch was zum Aufwärmen haben (zzt. ist es doch recht kühl des Nachts...). Ein Wasserkocher steht ihnen entsprechend zur Verfügung. Wir sind echt dankbar für ihr Hiersein! Auch wenn sie mal Bananen stibitzen...

Seit gestern ist es wieder einmal unser Job, sie rein- und rauszulassen, mit Kaffee zu versorgen und den Wecker auch am Wochenende kurz vor 6 Uhr klingeln zu lassen...

Rubish, Rubish, Rubish!

Wenn man diese Worte hört, weiß man, dass das Müllauto kommt. Eigentlich sollte es jede Woche einmal kommen, normalerweise am Donnerstag. Aber heute ist denen wohl was dazwischen gekommen... Und so werden die Früchte unseres Müllbaums wohl noch etwas größer werden...