Montag - Mount Hagen
Und wieder ging es nach Mt. Hagen. Mandy war als Copilotin dabei. Das Wochenende über war es wettertechnisch schon recht regnerisch und auch heute mussten wir zwei Stunden warten, bis die Wetterberichte so waren, dass wir starten konnten. Sangera meldete am Morgen noch 8/8 Wolken, zwei Stunden später hieß es, die Wolken über der Landebahn sind aufgerissen. Richtung Mt. Hagen entwickelte sich das Wetter auch besser und so sind wir gestartet. Über den Wolken ging es in die Sepikebene. Nur den Sepik haben wir nicht gesehen und ebensowenig Sangera. Das Ersatzteil für den Rasenmäher müssen wir nun spazierenfliegen.
Weiter gehts nach Tamo. Dort will ein Passagier aussteigen. Die Wolkendecke in dieser Ecke lässt einen Sinkflug hindurch zu und wir können landen. Der Turn Around geht schnell und wir starten noch, ehe die Caravan landet.
Nun gehts ins Hochland und nach Mt. Hagen.
Während Mandy schon in unsere Transit-Wohnung fahren kann, muss Mathias noch ein kurzes Nachmittagsprogramm fliegen. Schließlich kommen wir ja zum Fliegen nach Mt.Hagen. Nach Yenkis fliegt Mathias einen Lehrer mit Unterrichtsmaterial und ein paar Kisten Lebensmittel. Auf dem Rückweg soll er in Labalama zwei Erwachsene und ein paar Säcke Kaffee abholen. Die Passagiere lassen den Kaffee zurück und ziehen es vor lieber mehr Gepäck mitzunehmen.
Zum Abendessen sind wir bei der Familie vom Programm-Manager eingeladen. Ein fast deutscher Abend mit einer schweizerischen Familie und noch einem deutschen Piloten, der zzt. auch von Mt. Hagen aus die Twin Otter fliegen muss. Nur die Gastgeber sind leider des Deutschen nicht mächtig, so muss dann doch meist englisch geredet werden. Ein netter Abend!
Dienstag - Mount Hagen im Regen
Wir frieren! Es regnet die ganze Nacht hindurch. Dennoch machen sich die Piloten 6.30 auf den Weg zum Flugplatz.Acht Stunden später kann Mathias endlich starten. Natürlich nur für eine kurze Runde. Alles andere muss ausfallen.
Die Passagiere sind koreanische Geschäftsmänner, die in das Sepikdorf Tamo fliegen wollen, um dort mit den Einheimischen über den Abbau von Gold zu reden. Zwei Tage wollen sie dort bleiben. Auf dem Rückweg nach Hagen landet Mathias noch in Mamusi, wo eine Frau mit Kaffeesäcken wartet. Nach der Landung stellt sich allerdings heraus, dass zwei Patienten ins Krankenhaus geflogen werden müssen. Das Flugzeug ist voll. Zurückgelassen wir ein Kaffeesack und eine Begleitperson für einen der Patienten.
Am Abend treffen wir uns mit einer österreichischen Familie, die für einen katholischen Entwicklungsdienst arbeitet, zum Essen. Noch ein netter Abend. Aber immer noch kalt und verregnet. Brrrrr!
Mittwoch - Nix Wewak
Mathias macht sich wieder 6.30 Uhr auf den Weg zum Flugplatz, dabei unser ganzes Gepäck. Mandy wartet, was der Tag bringt und kommt später zum Flugplatz.
Das Wetter ist erstaunlich gut, nach den vergangenen zwei Regentagen. Der erste Flug geht nach Yambaitok, ein anspruchsvoller Landeplatz im großen Yuattal. Rückenwinde und Turbulencen machen eine Landung zu einem Erlebnis. Die Fracht wird ausgeladen und Passagiere nach Hagen eingeladen. Der Start ist relativ harmlos. Von nahezu Meereshöhe geht es zum nächsten Landeplatz nach Yenkis ins Hochland. Zwei Passagiere nach Hagen sind schon bereit. Und weiter geht es nach Hagen.
Noch eine zweite Runde im Baiyer Gebiet ist geplant. Die restliche Fracht des Lehrers für Yenkis fliegt Mathias zusammen mit zwei weiteren Passagieren, die wegen des schlechten Wetters zwei Tage warten mussten. Einen Passagier von Yenkis nach Kompiam. Ein kurzer Flug von 5 Minuten von Kompiam nach Labalama, wo wieder Passagiere für Hagen warten. Schnell zurück nach Hagen, denn wir wollen noch nach Wewak. Und damit es am Abend nicht so spät wird, erledigt Mathias schon mal den Großteil der Papierarbeit.
Aber um nach Wewak zu fliegen, müssen wir noch auf die Twin Otter warten, die aus Ajura kommt. An Bord u.a. drei Missionarskinder, die über die Schulferien zu ihren Familien nach Wewak reisen. Das Timing ist knapp. Aber wenn alles passt und das Wetter hält, können wir vor Sonnenuntergang noch in Wewak laden.
Aber leider... es klappt nicht. Noch eine weitere Nacht im kalten Mt. Hagen. Zu schade aber auch. 20 Minuten zu spät.Tagszuvor hatte die Twin Otter am Nachmittag noch einen Medevac-Flug nach Port Moresby gemacht. Eine MAF-Frau hatte Schwangerschaftskomplikationen. Von Port Moresby aus wurde sie am Abend noch von einem Jet nach Cairns geflogen und in die Klinik weitertransportiert. Mittlerweile gehts es ihr wieder gut; das Baby allerdings hat sie verloren.
Für die MAF Twin Otter änderte sich dadurch auch das komplette Flugprogramm und so verschob sich alles nach hinten. Nun ja. Das gab uns dann die Gelegenheit für ein Abschiedsabendessen mit allen anderen Hagen-Familien in einem Lokal. Eine neuseeländische Familie verlässt Ende der Woche nach über 20 Jahren das Missionsfeld. Gekommen ist er als Mechaniker, als Qualitätsmanager verlasst er nun MAF. Seine Position ist nun frei. Also falls ihr jemanden kennt, ...
Donnerstag - wieder daheim
Das Wetter bessert sich. Es ist nimmer ganz so kalt und die Wolken reißen auf. Bereits gestern war ein wieder einigermaßen guter Flugtag. Wir können gegen 9 Uhr starten. Mit den drei Missionarskindern geht es im Direktflug nach Wewak.
Mathias muss allerdings wieder los. Richie hat noch zu hohe Start- und Landebeschränkungen, als dass er hätte den Flug nach Tamo machen können. Die Herausforderung für ungeübte Piloten in Tamo sind hohe Bäume im Abflugsektor. In Tamo warten die koreanischen Geschäftsmänner, die ihren Rückflug von Hagen nach Port Moresby bekommen müssen.
Als Mathias in Hagen landet, liegt ein Notruf von Rum vor. Ein Mann muss dringend ins Krankenhaus. Der Patient in Rum begrüßt Mathias aufrechtstehend, lächelnd und sieht gar nicht so krank aus. Sein Begleiter sei schon zu Fuß auf dem Weg nach Kompiam. Gleichzeitig soll Mathias Kaffeesäcke einladen. Irgendwas stimmt hier nicht. Die Dorfgemeinschaft hat tatsächlich einen Medevac angefordert, um Kaffeesäcke zu transportieren. Den Patienten und die Kaffeesäcke fliegt Mathias nach Kompiam. Trotzdem hat der Flug ein Nachspiel für das Dorf: die Kosten werden dem Dorf in Rechnung gestellt und der Landeplatz vorerst geschlossen.
Freitag - flugfrei
Allerdings muss Mathias dennoch an die Base. Der Computer hatte sich einen Virus gefangen und wurde in Mt.Hagen wieder gesäubert. Mathias musste nun alle seine Flugdaten nachtragen.
Samstag - kurze Runde ins Hochland
360 Kilogramm Tiefkühlkost für einen kleinen Laden in Oksapmin sind an Bord. In Oksapmin ist eine ganze Kompanie chinesischer Arbeiter auf der Suche nach Erdöl. Leer geht es nach Blackwara um von dort einen Pastor der Pacific Island Mission nach Ambunti zu fliegen. Von Ambunti nach Wewak habe ich eine volle Kabine mit leeren Flugbenzinfässern, die zurück zum Hersteller müssen. Eine kurze Runde heute. Endlich Wochenende.
1 Kommentar:
Mann! Siehst Du eloquent aus! Ich glaube, Dir kann man jetzt jede Arbeit geben, und Du kriegst sie hin.
Ich bin stolz auf meinen ehemaligen Co-Piloten!
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