29 Dezember 2010

Frohe Weihnachten

Mit diesem kleinen „Weihnachts“-Seestern grüßen wir euch herzlich aus dem Weihnachtssommer von Wewak. Bei 30 Grad Dauersommer ist hier nichts mit Schnee, Frost, Weihnachtsmarkt, Glühweinduft und Festbeleuchtung an den Häusern. Aber auch hier ist Weihnachten und wir freuen uns und sind dankbar für das, was Weihnachten wirklich ausmacht: Gott wurde Mensch!

Und doch haben auch wir versucht, ein bisschen Weihnachtsstimmung in unser Heim zu holen: zwei Räuchermänner aus dem Erzgebirge, eine geschnitzte Weihnachtskrippe aus Tansania unter einem Plastikweihnachtsbaum aus Kanada, Lichterketten, vier Adventskerzen auf einem Muschelbett trapiert, Weihnachtsmusik und natürlich selbst ge-machten Zimtsternen und Lebkuchen.

Am Heiligabend haben wir drei Pilotenfamilien uns zu Kaffee und Leckereien getroffen, gemeinsam Lieder gesungen – und ein paar Geschenke ausgetauscht.

Am 1. Weihnachtsfeiertag freuten wir uns an einem trüben und um so gemütlicheren Regentag. Einfach einladend, den Tag mit einem guten Buch und einer Tasse Tee auf dem Sofa zu verbringen...


PS: Die blauen Seesterne finden wir ab und an im Korallenriff am Wom-Beach. Richtig große auch!

Gestern waren wir mal wieder da. Das Meer hat die Straßenlöcher wieder mit Sand zugespült und die Straße mit Sand überspült. Unser kleines Ausflugsparadies scheint also doch noch ne Weile zugänglich zu sein. Freu!

Zuwachs

Vergangener Montag war einer der hektischsten Tage für die Wewak-Base. Ludmer war schon im Urlaub, nur John war noch an der Base. Da zusätzlich zum Wewak-Airvan-Programm auch noch die Twin Otter und die Caravan relativ zeitgleich abgefertigt werden mussten, brachte Joel noch einen weiteren Gehilfen mit. Grund des ganzen: Großumzug zweier Familien nach Wewak:

Die Axons aus Goroka (Pilotenfamilie aus Australien, mit einem Kind) inklusiver ihrer 8 Tonnen und noch jeder Menge anderem Gepäck und die Malesas (einheimischer Mitarbeiter, 6 Kinder), die von Hagen nach Wewak kamen.

Mathias hatte flugfrei und so half er mit, das ganze Gepäck auf den Compound zu fahren. Insgesamt waren 6 Busladungen für alle Leute und alles Gepäck notwendig...

Abends hatten wir dann mal wieder eine volle Veranda: Willkommens-Bungkai für Familie Axon und für Familie Malesa, die beide nun das MAF-Wewak-Team ergänzen werden.


Spannend wird die Einarbeitungsphase, da zzt. beide anderen einheimischen Mitarbeiter in Urlaub sind. Das bedeutet auch, das Mathias demnächst mehr im Office sein wird als in der Luft.

MAF war so nett und hat die offiziellen Weihnachtsfeiertage für die Mitarbeiter auf die Woche gelegt. So sind diese Woche Montag, Dienstag und auch Freitag frei. Feine Sache.

Mittwoch und Donnerstag sind also die letzten Flug- und Arbeitstage für 2010. Bei zwei Piloten fliegt also einer und der andere arbeitet :o)

Martin wird fliegen, Mathias wird im Büro sein. Billi, unser neuer Basemitarbeiter kennt sich noch nicht aus, Ludmer ist für 2 Monate in seinem Buschdorf und John ist bei seiner Familie im Hochland, wird erst im Januar nochmal für ein paar Tage nach Wewak kommen, um Billi einzuarbeiten. Eine etwas herausfordernde Situation am Jahresende und Jahresanfang also...

So sind wir gespannt, wie alles werden wird in nächster Zeit.

Das Flugtraining bzw. die Einweisung in die Sepikregion für Richie wird erst Mitte Januar beginnen. Zeit genug, dass sich die Familie hier in Wewak einrichten kann und auch den ein oder anderen handwerklichen Einsatz an ihrem Häuschen tun kann. Bei unsern alten Häusern hier gibts immer was zu tun. Und ihr Haus ist das baufälligste... Sori tru. Aber sie scheinen motiviert und auch ganz geschickt zu sein im Umgang mit diversen Werkzeugen.

Sibilanga

Sibilanga liegt beinahe 700 Meter überm Meer im Küstengebirge. Die Landebahn ist kurz, steil und bei Regen schlüpfrig, die Straße dorthin schlammig und schwierig. Die Christliche Brüder Gemeinde (CBC) hat dort eine schöne, saubere und lebendige Gemeindschaft aufgebaut, die mit Australischer Entwicklungshilfe ein neues Schulgebäude baut. Bis Klasse 8 können die Schüler in Sibilanga bleiben, danach müssen sie in die Städte.

Mühsam lernen die Papua Neuguinesen mit der rasanten Entwicklung des Landes Schritt zu halten. Was ehemalige Pioniermissionare aufgebaut haben, geht irgendwann in die Hände der Einheimischen über und verfällt im Laufe der Zeit. Wartung und zukunftsweisende Entscheidungen gehören nicht zu den Talenten der Buschbewohner. Ausnahmen wie in Sibilanga sind selten. Als der neuseeländische Missionar M.Tuck die Station in Sibilanga für die Christliche Brüdergemeinde aufgebaut hat, hatte er nicht ahnen können, dass die Dorfältesten heute mit Unterstützung der Australischen Enwicklungshilfe ein neues Schulgebäude aufbauen. Das Schulbegäude ist nicht wie andere aus Holz. Die Tragende Struktur ist Aluminium und im feuchtwarmen Klima von Papua Neuguinea haltbarer als die Klas-senräume aus Buschmaterial. Das große Wohnhaus der Familie Tuck auf dem Hügel im Hintergrund des Fotos, ist heute ein Gästehaus, indem jeder herz-lich willkommen ist.

18 Dezember 2010

Fernsehtipp

Lost Land of the volcano... So heißt die dreiteilige BBC Dokumentation über Papua Neuguinea. Wir haben sie am 1. Adventnachmittags nonstop geschaut. Genial! Und wir leben hier in diesem Land. Schade nur, dass wir vieles so gar nicht sehen, was es hier an Naturschätzen und -wundern zu bestaunen gibt. Aber Dank BBC...

Wollt ihr auch staunen? Dann kommt entweder auf nen Besuch bei uns vorbei oder schlagt euch die Nacht zum zweiten Weihnachtsfeiertag um die Ohren. Denn da kommt auf NDR um 0:40 ein Teil der BBC Dokumentation.
Viel Spaß beim Schauen!

Hier der Link zur Sendung:
http://www.bbcgermany.de/GERMANY/dokumentationen/genre11/sendung_901.php

14 Dezember 2010

Noch ein Abschied?

Zurzeit herrscht hier – wie anscheinend üblich um die Weihnachtszeit – ziemlich hoher Wellengang und auch der Wasserstand des Pazifik ist höher als sonst. Problem dabei ist nur, dass die Straßen, sei es hier in Wewak oder auch die zu unserm Lieblingsstrand, sehr nahe am Ufer entlangführen.

So ist die städtische Küstenstraße nahezu halbseitig zugeschwemmt mit Sand und allerlei sonstigem Schwemmgut. Gelegentlich schaufelt dann ein Bautrupp der Stadt alles wieder zurück und für ein zwei Tage sieht die Straße wieder gut aus.



Dagegen wird die Straße zum Wombeach regelrecht vom Wasser aufgefressen und bricht immer mehr ab. Der Unterschied von vergangenem Montag, als wir mit Isabel das letzte Mal da waren, zu diesem Sonntag war wieder immens. Ob unsere Compoundbusse das noch ein weiteres Mal schaffen, ohne stecken zu bleiben, ist fraglich. Das wär echt ein Verlust, wenn wir da nicht mehr zum Schwimmen und Schnorcheln hinkönnten.


Einen Allrad mit großer Bodenfreiheit haben wir leider nicht... Und dass die Stadt sich um den Erhalt oder Wiederaufbau der Straßen kümmert, glauben wir nicht wirklich. Einfach wär dieser Job eh nicht, weil auf der anderen Straßenseite ist ein großer Mangrovensumpf. Da müsste schon ne Firma mit Ahnung, gescheitem Konzept und entsprechender Technik her. Aber so was gibts hier nicht...

Abschied

Heute werden uns die Ipi´s verlassen. Sie gehen zurück ins Hochland. John bleibt allerdings noch eine Woche hier und kommt auch nach Neujahr noch einmal nach Wewak, um Billi einzuarbeiten. Wir werden sie alle vermissen. John und Rhoda sind echt feine Leute! Immer freundlich und engagiert, sei es auf der Base, auf dem Compound oder in der Kirchengemeinde.

Vergangenen Samstag haben wir auf unserer Veranda noch einmal mit allen Wewak-MAF-Familien ein Bungkai gemacht. Reichlich Essen und nette Unterhaltung...

Update Arkosame



Mitte November waren wir in Arkosame, einem Buschdorf am südlichen Rand des Küstengebirges, dort, wo die flache Sepikebene in die ersten Hügel des Küstengebirges übergeht. In Arkosame hatten wir einen Tage lang die Landebahn vermessen, damit das Dorf bald wieder einen Landeplatz hat. Damals haben wir den Leuten noch eine Liste mit nötigen Arbeiten gegeben, wie z.B. eine tiefen Graben ziehen und Bäume im Anflug schneiden. Die Arbeiten waren schon zwei Wochen nach unserem Besuch erledigt, aber mein Flugprogramm führte mich erst in der vergangenen Woche wieder nach Arkosame, um einen tiefen Überflug über die Landepiste zu machen. Der Überflug ist nötig, damit ich die Arbeiten anschauen und Bilder machen kann. Zusammen mit den Ergebnissen aus unserer Vermessungsaktion muss unser Chefpilot jetzt entscheiden, ob MAF das Risiko einer Testlandung tragen kann, oder ob Mandy und ich nochmals die lange Autofahrt von 10 Stunden auf uns nehmen, um letzte Anweisungen von unserem Chefpiloten anzuleiten.

Seit Anfang diesen Jahres arbeiten die Dorfbewohner an der Wiedereröffnung. Wir hoffen, dass die erste Landung noch vor der Regenzeit im Januar stattfinden kann.

Eine Woche Flugalltag

Montag – Ein freier Tag
Zwei Piloten macht drei Flugtage für jeden pro Woche. So konnten wir mit Isabel am Nachmittag noch mal zum Wom Beach fahren.

Dienstag – Auf ins Hochland

Die Hochschule in Tekin bekommt Besuch von drei weißen Frauen, die sich die Hochschule anschauen.

Mittwoch – Und noch einmal nach Tekin
Ein gebürtiger Einheimischer aus Tekin möchte seinen vier Kindern seinen Geburtsort im Hochgebirge zeigen. Die Familie hat die letzten Jahre an der Küste in der Zivilisation verbracht. Vom einfachen Leben in einem entfernten Gebirgsdorf wis-sen die Kinder nichts.

Donnerstag – Ein langer Tag

Weckerklingeln kurz nach 3 Uhr. Isabel musste kurz nach 4 Uhr einchecken...
Nach dem zweiten Frühstück gabs viele Handgriffe auf dem Compound zu tun: Solarwasserversorgung reinigen, Zaun bauen, Generatorkabel und Ladegerät installieren.

Freitag – Im Küstengebirge unterwegs

Ich fliege einen einheimischen Schulinspektor nach Sangera, der die dortige Schule anschauen möchte. Das heutige Flugprogramm lässt endlich Zeit für einen Überflug über Arkosame zu. In Lumi hole ich den Sohn eines Pioniermissionars ab: Andrew Mc Gregor. Sein Vater hat den Landeplatz in Anguganak gebaut. Auf dem Rückweg hole ich den Schulinspektor in Sangera wieder ab.

10 Dezember 2010

Aunty Rosa, eine Frau des Glaubens

Aunty Rosa, wie sie von allen Kindern, Nachbarn und uns genannt wird, hat einen vollen Alltag. Sie arbeitet bei MAF in Mt. Hagen als Sekretärin. Sie wohnt in einem der Stadtteile von Mt. Hagen mit der größten Kriminalitätsrate. Hier hört das Wantok-System auf zu funktionieren: Kinder, deren Eltern an AIDS verstorben sind, bleiben innerhalb der Großfamilie unbeaufsichtigt und unversorgt.

Vor mehr als 10 Jahren hat sie angefangen, einige Kinder bei sich privat aufzunehmen und zu versorgen. 2006 hat sie mit ihrem Mann, der als Baggerfahrer oft auswärts arbeitet, gemerkt, dass sie eigentlich mehr tun müssten. Eine Predigt über Georg Müller, den Waisenvater von Bristol, hat beide so stark angesprochen, dass sie die ihnen aufs Herz gelegte Berufung, für Waisen und Witwen zu sorgen, im Glauben immer mehr ausbauten. Daraufhin gaben sie einmal wöchentlich eine warme Mahlzeit an die Kinder aus. Mittlerweile ist die Arbeit gewachsen und täglich können ca. 100 Kinder und Witwen mit einem Frühstück und einer warmen Mahlzeit pro Tag versorgt werden.


Heute ist das Bible Faith Outreach (BFO) ein eingetragener Verein. Unterstützung kommt von MAF, örtlichen sowie internationalen Kirchengemeinden und Privat-personen. So war es möglich, dieses Jahr für über 50 Kinder Schulgeld zu zahlen und Kleider zu nähen.


Nur drei Beispiele ...

Zwillingsschwestern, deren Vater starb und die vom neuen Mann der Mutter sexuell missbraucht wurden, reisten mit Schiff und Bus durchs halbe Land, um zu Aunty Rosa zu kommen.

Zu ihren täglichen Gästen gehört auch eine HIV positive Mutter mit fünf Kindern, die, wenn sie einmal nicht mehr ist, ihre Kinder gut aufgeho-ben wissen will. Oder ein 14-jähriges Mädchen mit ihrem Kind, die ebenfalls sexuell missbraucht wurde und kürzlich HIV positiv diagnostiziert wurde.

Ihre Arbeit tut Aunty Rosa aus dem Glauben heraus. Sie wünscht jedem Kind eine Zukunft unter Gottes Schutz und Begleitung. Seine Liebe und Fürsorge lebt sie ihnen vor. Sonntags geht sie mit ihnen zum Gottesdienst, zweimal pro Woche gibt es vor dem Essen eine Andacht. Das Gebet ist ihr ständiger Begleiter. Ihre Liste an Bitten ist groß. So träumt sie von einem Grundstück, um für die Kinder eine permanente Unterkunft zu schaffen. Viele wohnen in hühnerstallähnlichen Hütten und entsprechend unhygienischen Verhältnissen.

Ihr wollt auch helfen? Dann sei euch folgende Internetseite ans Herz gelegt www.orphanlist.org oder sprecht uns an.



Das ist ein kleiner Auszug aus unserem Dezember-Rundbrief. Wir schreiben ca. viermal jährlich einen vierseitigen Rundbrief über unsere Arbeit und unseren Alltag hier in Papua Neuguinea. Interesse? Dann einfach eine Email mit dem entsprechenden Vermerk an uns schreiben, siehe Link auf unserer Homepage www.maf-pilot.de

Urwaldspaziergang

... oder besser anspruchsvolle Kletter- und Schlammrutschpartie, dazwischen wohlverdiente (und auch nötige) Abkühlung unterm Wasserfall.

Mehr dazu auf dem Blog meiner Schwester!