28 Dezember 2014

Weihnachtszauber?!

Oft spricht man vom Zauber der Weihnacht. Ja, glaubt ihr denn an Zauberei? Viele in PNG tun es und das ist dann kein Spaß mehr, sondern bedroht das Leben, oft genug das von Frauen und Kindern, die, gleich den Hexen im Mittelalter, von selbsternannten Wichtigtuern und "Hexenjägern" für Dinge verantwortlich gemacht werden.
So zur Zeit wieder in PNG. Da werden vier Frauen für schuldig befunden, für eine Masernepidemie in einem abgelegnen Gebiet verantwortlich zu sein. Sie, samt ihrer 13 Kinder sollen nun getötet werden.

Wer kann, dem sei der nachfolgende Englische Medienbericht ans Herz gelegt: HIER

Und wer  tiefer einsteigen will, wie s zu solchen Beschuldigungen kommt – man zeigt mehr oder weniger mit dem Finger auf jemanden und macht ihn zum öffentlichen Sündenbock,  in der Regel eben Frauen … – dem sei nochmals das Buch "Canopy of Darkness" von Jonathan Kopf empfohlen. Dieses erzählt genau von der im obigen Bericht erwähnten Region und den Praktiken und Ängsten im Hewa Gebiet. Erhältlich auch als ebook via Amazon.

04 Dezember 2014

In 100 Tagen ...

… stehen wir mit gepackten Koffern am ersten Check-in Schalter auf dem Weg nach Deutschland. Unsere Reise dauert dieses Mal vermutlich knapp 2 Wochen, weil wir noch ein paar Zwischenstops einlegen, Mathias u.a. noch einen Fortbildungskurs in Australien hat, bevor wir Ende März dann in Deutschland landen. 
Wir planen einen 4-monatigen Heimataufenthalt mit Vorträgen vom Erzgebirge, über Schwarzwald, Mitteldeutschland sowie in Bremen und Hamburg – und überall dazwischen ;)

Wir kommen also heim. Wirklich? Wo ist unser Zuhause? Als Ehepaar haben wir die meiste Zeit in unserem Häuschen hier in Wewak verbracht…

Die Tage habe ich einen interessanten Artikel gelesen, der ein wenig beschreibt, wie es uns geht in Bezug auf Deutschland und dem Nach-Hause-Kommen. Den Englisch-Lesern  unter euch sehr dieser Artikel wärmstens empfohlen…

Wir freuen uns schon, viele von euch wieder zu sehen! 

13 November 2014

Was ist denn hier los?

Warum wird Mathias aus dem Flugzeug herausgetragen? 

Mathias wird aus der Caravan gehievt

„Das ist eine Entführung! Flieg uns nach Kavieng!“
„Ein Medevac Patient spielt verrückt in der Kabine!“
„Das Flugzeug ist wegen der nassen Landebahn in den Graben gerutscht und ein Passagier hat ein gebrochenes Bein!“

... und genau letzteres ist eben Mathias passiert und deshalb musste er von anderen Passagieren aus dem Flugzeug getragen werden.
Aber seid beruhigt: Er springt schon wieder fröhlich rum, ohne Krücken und ohne Verband! Nein, es war keine Wunderheilung, sondern obige Szenarien waren Beispiele, was denn passieren könnte, ausgedacht von Piloten für Piloten, je eines für jeden Flugzeugtyp. Und für die Caravan Besatzung musste Mathias eben den Patienten spielen.


Ein verrückter Patient und noch drei weitere Passagiere.
Zwei davon können nur die Stammessprache und die anderen verstehen Tok Pisin.
Was tut man als Pilot, um einen sicheren Flug zu gewährleisten???

Umgekehrt musste er als Airvan Pilot mit einem verrückt gewordenen Patienten in der Kabine klar kommen. Was tun, wenn man als einziger Pilot das Steuer halten muss und hinter einem ein Passagier anfängt, rumzukaspern, aufzustehen? Und dann hilft ihm noch seine Begleitperson, aus dem Gurt rauszukommen. Worte helfen nicht viel, wenn der Mann und seine Begleitperson nur seine Stammessprache beherrschen und die Motorengeräusche eh keine klare Kommunikation zulassen. Nun denn, da muss halt der Feuerlöscher für eine kleine Kopfnuss herhalten, damit der gute Mann ruhig liegen bleibt und die restlichen Passagiere inklusive Pilot und Flugzeug heile bis ans Ziel fliegen können.

Reflexion nach der Übung
Piloten"plausch" um den Airvan

Das alles war Teil des diesjährigen Pilotentreffens Anfang November. Im Vorfeld musste Mathias sowie alle anderen Piloten schon zwei Examen schreiben, damit MAF der nationalen Flugbehörde nachweisen kann, dass die Piloten die landesweiten Regularien kennen.
In eher „trockenen“ Seminaren ging es um MAFs Standard Flugverfahren, um Trainingsprozesse, um Risikomanagement. Wieder etwas interaktiver wurde es beim Thema „Was ist des Piloten Liebessprache?“ – Welche Persönlichkeitsmerkmale haben die Kollegen? Was mögen sie, was eher nicht?
Aus Cairns waren zwei Kollegen da, die über MAFs neue Trainingsphilosophie referiert haben oder die aerodynamischen Veränderungen erklärt haben, die der Airvan nun durch neue Wirbelgeneratoren hat – 204 kleine auf Tragfläche und unter dem Höhenruder aufgeklebte Metallplättchen.

Die Abende waren etwas entspannter mit interessanten Filmbeiträgen aus anderen MAF Programmen bzw. anderen Buschfluggegenden. Angeregt wurde jedoch über das Ausflotten eines Flugzeugtyps diskutiert, eines der strategischen Ziele von MAF PNG. Da war es doch erstaunlich, wie emotional diskutiert wurde und jeder Pilot „seinen“ Flugzeugtypen verteidigt hat. Ein anderer spannender Diskussionspunkt waren die Finanzen bzw. Ticketpreise. MAF PNG schreibt rote Zahlen, bis zum Jahresende sind alle Rabatte gestrichen, weil das Budget eben schon überzogen ist. Aber ist das wirklich richtig? Wen treffen denn diese Maßnahmen? Doch genau diejenigen, für die MAF hier im Land ist; Bibelschüler und -lehrer, Missionare, die eh schon einen kleinen Geldbeutel haben. Keine einfache Situation...

Eine andere Einheit beschäftigte sich mit dem Transport von Gefahrengütern, wie Batterien, Gasflaschen, Spritfässern und anderes. Auch dazu musste dann ein Examen geschrieben werden. 
In einem weiteren Seminar wurde das neue Buchungssystem erklärt, das nach und nach eingeführt wird.

Pilotenteam PNG (bis auf drei…)

Alles in allem viele viele Informationen und Mathias war froh, nach drei Tagen etwas durchzuschaufen und endlich Zeit zu haben, den Trainingsbericht für Markus fertig zu schreiben. Denn in den Tagen vor dem Pilots Meeting hat er Markus in drei Tagen noch in die Fliegerei im Sepik eingewiesen. 

Zurück nach Wewak ging es aber dennoch nicht so schnell, denn erst musste noch ein kleines Flugtraining in Mt. Hagen absolviert werden. Während die Piloten studierten, waren die Mechaniker mit der Installation der Wirbelgeneratoren beschäftigt. Und bevor Mathias wieder seinen Airvan wieder nach Wewak fliegen durfte, war eben eine Einweisung notwendig sowie ein paar zusätzliche Flugmanöver. 

Auch unsere Base-Mitarbeiter waren die Woche über weg. Auch für sie gab es viele Seminare.
Photos by Michael Duncalfe mit freundlicher Genehmigung 

02 November 2014

4000. Flugstunde

Am Samstag hatte Mathias seine 4000. Flugstunde. Nach drei Trainingstagen mit einem Schweizer Piloten war er froh, wieder selbst am Steuer zu sitzen. Nur Co-Pilot zu sein ist dann wohl doch irgendwann langweilig :)

Glücklich im Cockpit! 

Da kommende Woche das jährliche MAF Pilotentreffen stattfindet und keine Flüge stattfinden, musste er am Samstag noch einen kurzen Flugtag einschieben, weil einer Missionarin in Hauna die Lebensmittel knapp wurden und ein Lehrer samt den Examenspapieren der Achtklässler aus Timboli nach Wewak musste. 

In Hauna. 


Gott sei Lob und Dank für alle Bewahrung während dieser vielen Flugstunden. Dahinter verbergen sich übrigens mehr als 6300 sichere Starts und Landungen! 

31 Oktober 2014

Ein Marathon für MAF – Bist Du dabei?

Die einen rennen einen Marathon, die anderen beten einen Marathon.


Familie Conwell kommt aus Brisbane, Australien, lebt und arbeitet in Kompiam. Dort gibt es ein Krankenhaus und MAF liefert viele medizinische Notfälle dort ein, v.a. aus umliegenden, jedoch abgelegenen Dörfern, deren Gesundheitsposten personell und medizinisch von Kompiam aus betreut werden. 
Hautnah mitzuerleben, wie existentiell der Transportservice von MAF ist, motivierte die Familie auf kreative Art und Weise die Arbeit von MAF publik zu machen. Im November werden alle Schüler der kleinen Kompiam Krankenhausschule täglich die Landebahn einmal rauf und runter rennen. Am Ende haben sie die Distanz eines Marathons zurückgelegt. Sie rennen also einen Marathon.
Auf der anderen Seite suchen sie Leute, die sich ebenfalls zu einem Marathon verpflichten, zu einem Gebetsmarathon allerdings. 
Auf ihrem Blog (nur in Englisch) werden sie regelmäßig aus Kompiam berichten, Informationen über MAF veröffentlichen und Gebetsanliegen teilen.

Vielleicht habt ihr ja Lust, euch an dem Marathon der Conwells und der Schüler in Kompiam zu beteiligen – im Gebet für MAF PNG und das Krankenhaus in Kompiam.

23 Oktober 2014

Großbrand in Mt. Hagen

Vergangene Nacht gab es in Mt. Hagen einen Großbrand in der Innenstadt.
Seit Dienstag sind wir beide für eine Woche in Mt. Hagen und wunderten uns gestern nacht über ungewöhnliche Knallgeräusche und Sirenen. Über auf Facebook geteilte Links haben wir dann erfahren, was in etwa 1,5 km Luftlinie von uns entfernt passierte.
So bleiben wir heute besser mal daheim und gehen nicht in die Stadt. Denn, typisch PNG, wird solch eine Situation natürlich ausgenutzt, noch Profit aus der Not anderer zu schlagen und umliegende Geschäfte zu plündern.
Außerdem haben wir genug zu tun. Mathias bearbeitet das Examen für das Pilotentreffen Anfang November und muss sich auf einen MAF internen Überprüfungsflug am Freitag vorbereiten. Mandy ist beschäftigt mit Aufgaben für ihrer Rolle als Assistant Communications Officer.

18 Oktober 2014

Abschlussfeier

Hier nun wie versprochen ein paar Eindrücke von der Abschlussfeier der Oksapmin High School in Tekin am 10.10.2014.
Willkommensbanner

Alle Mädchen haben sich rausgeputzt für die Abschlussfeier

Es kann losgehen! 

Viele Zuschauer warten schon!

Eine Sing Sing Gruppe des Dorfes führt den Einmarsch der Studenten an.

Traditionelle Tracht für besondere Anlässe

Ein Schattenplatz für die Studenten

Der Direktor der Primary School führt durch die Abschlussfeier.

In seiner Rede zur Abschlussfeier würdigte der Schulleiter der High School neben den Leistungen der Schüler
auch die der Dorfgemeinschaft, der Nachtwächter, Köche und Kleinbauern sowie des Klinikpersonals.
Ohne sie und ohne die verlässliche Unterstützung der MAF Piloten sowie des gesamten MAF Teams
würde es heute nicht die 7. Abschlussfeier geben.

Der Vorsitzende des Schulvereins ermutigt die Studenten weiterhin im Leben nach vorn zu schauen,
zu lernen und dazu beizutragen, das Land zu verändern.

Der Schulsprecher findet u.a. folgende Worte für die Lehrer:
"Das Wichtigste, was wir neben allem Akademischen gelehrt worden sind, war,
wie wir in Zukunft gute Männer und Frauen sein können.
Wir wurden ermahnt und korrigiert, wenn wir Dinge falsch gemacht haben.
Unsere Verhaltensmuster haben sich geändert, wir wurden geformt und geprägt,
 so dass wir als verändert und wertgeschätzt in unsere Zukunft gehen.
Ihr seid wie Eltern für uns geworden und habt uns gut erzogen,
für uns gesorgt und uns korrigiert. Vielen, vielen Dank!“

Auch Mathias hat eine kleine Rede vorbereitet, die Studenten zu ermutigen,
ihren weiteren Weg auch mit Gott zu gehen und zu fragen,
was Er für einen Platz für sie hat. Gott steht zu seinem Wort und wird sie leiten.

Kabelsalat und Batterien, damit jeder alles versteht, was da gesagt wird.

Jetzt gibt es Auszeichnungen überreicht von verschiedenen Leuten aus der Dorfgemeinschaft.
Auszeichungen für besondere akademische und soziale Leistungen.

Mandy überreicht u.a. Auszeichnungen für gute Leistungen in außerschulischen Gebieten.

Glenda, Schulgründerin und mittlerweile nur noch stellvertretende Schulleiterin,
vergibt Auszeichnungen für gute Verhaltensleistungen.

Der Schulleiter vergibt akademische Auszeichnungen.
Nun kommt zur Urkunde noch ein Geschenk hinzu.
Vom Werkzeug bis hin zu Bratpfannen, Töpfen und Regenschirmen ist alles dabei.

Mathias vergibt Auszeichnungen für praktische Schulfächer.

Und er hat die Ehre, die beiden Dux-Preise zu überreichen. 

Das sind die Preise für die Schüler
 mit den besten akademischen Leistungen, die Top-Schüler sozusagen.

Insgesamt 47 Schüler und Schülerinnen haben in Tekin die 10. Klasse geschafft.

Blick auf das Rednerpodest.

Und viele viele Leute, groß und klein nahmen Anteil an dieser Festlichkeit
und ließen sich auch von kurzen Regenschauern nicht vertreiben.

Die Kinder suchen Schutz vorm Regen unter dem Podest.

Die Lehrerband

Dekoration, ...

… heiß begehrt nach Abschluss der Feierlichkeiten von den Kindern...

14 Oktober 2014

Abschlussexamen

Vergangenen Freitag gab es landesweit für alle Zehntklässler in PNG das letzte Examen. Englisch. Das ist im Prinzip die schwierigste aller Abschlussarbeiten. Die Schüler und Schülerinnen an der Oksapmin High School in Tekin waren gut vorbereitet und meinten, dass es eigentlich ganz gut zu schaffen war. Aber dennoch waren sie alle erleichtert, dass nun die anstrengende Prüfungszeit geschafft war. Zur Belohnung gab es für alle MAF-fins, ein Stück Graduation-Cake und eine Cola während nebenan der Direktor die Examenspapiere sortiert und für die Bewertung durch von der Provinz ausgewählte Lehrer in einem Umschlag verwahrt hat. Diese müssen jetzt nach Vanimo.
Pünktlich um 12.30 Uhr fand dann die Abschlussfeier statt. Doch dazu später mehr. Hier erst einmal ein paar Eindrücke aus der Oksapmin Schule zum Thema Examen.




Willkommen zur Abschlussfeier der Oksapmin High School

Stundenplan

unterm Tisch im Lehrerzimmer: Übungsmaterial zur Prüfungsvorbereitung

Hier herrscht Ordnung!

Prüfungstermine 2014 für alle Zehntklässler in PNG
Gute Planung ist alles!

Der Direktor der High School

Noch mehr Ordner

und Bücher

und Umschläge

Wenn es keinen Klassensatz an Büchern gibt,
werden Kopien auf Sperrholz aufgezogen und lackiert 

Das Lehrmittelzimmer.
Mathias ist begeistert und will am liebsten selbst noch mal Schüler sein :)

Einer der High School Lehrer

So einen eingeschweißten Satz Prüfungsunterlagen
erhielt jeder Schüler am Morgen der Englischprüfung.
Prüfung geschafft!
Die Stühle vom Klassenzimmer müssen nur noch schnell zum Festplatz gebracht werden...

Wertvolle Fracht: Die ausgefüllten Prüfungsbögen.
Der Direktor der High School (vorn), ein Vorstandsmitglied der High School (rechts) und der Direktor der Primary School (hinten) stellen sicher, dass alles ordnungsgemäß dokumentiert und sicher verschlossen wird, damit es später zur Prüfungskommission gelangt.

Für jeden ein T-Shirt zur Erinnerung an 2 Jahre an der 

Maf-fins und Kuchen zur Belohnung

Es schmeckt!